Review

Dublin Desperados

Der deutsche Titel ist nicht schlüssiger als der Original Titel. Crush Proof ... wer mal im Duden nachschaut kann sich einen Reim auf den Film machen, ich würde es mit Freundschaftsprobe übersetzen.

Denn darum geht es eigentlich in den Film. Ein Junge Neil kommt aus dem Gefängnis frei, seine Freunde und er leben in einer Abschaumgegend. Die Kids hier reiten auf Pferden anstatt motorisiert durch die Gegend zu gurken.

Es ist ein Jugendfilm der in eindeutig irischer Gegend spielt. Die Stimmung im Film ist düster die Farben sind matt, hinzu kommt passende Folklore. In relativ einfachen Bildern wir hier brutalität und Gewalt, vorallem ausgehnd von dem früheren Häftling, der gerade mal 18 Jahre alt ist dargestellt. Seine Mutter ist lesbisch geworden, sein Vater sitzt nur im Pub und sauft sich die Birne zu. Wie marode die Familiensituation ist, zeigt sich als der Vater nicht einmal den Namen seines Jungen kennt. Der einzige Lichtblick ist die kleine Schwester. Später im Film taucht noch eine schießwütige große Schwester auf, genannt "Titty".

Als er dann erneut für den Tod eines früheren "Bruder" aus der Bande verantwortlich gemacht wird hat die Polizei einen Grund ihn zu verhaften. Das scheint aber in dieser Gegend nicht ganz so einfach zu sein, denn die Bevölkerung hier hält zusammen. Die Gewalt wird hier relativ Realitätsnah dargestellt ohne Effekthascherei. Hier hat man versucht ein Sozialkritischen Film in einfachen realistischen Bildern darzustellen. Es wird klar gemacht, dass in solchen Kreisen das Faustrecht herrscht. Wie es in einer Gruppe ist möchte niemand den anderen hängen lassen und so beschließen sie gemeinsam der Polizei zu entfliehen. Zug um Zug entwickelt sich hier die Gruppendynamik.

Der Film besticht durch die Effektlose Darstellung von Gewalt.
Weniger gelungen sind die einzelnen Brennpunkte, wie die Familie, oder der kurze Besuch bei einer Freundin, welche vor der Jugendhaft mit Neil liiert war. Auch die Polizisten agieren relativ stupide. Z. B. als Neil direkt vor der Nase des Polizisten steht in etwa 100 m Entfernung, reden die beiden miteinander auf dem Handy. Anstatt mal auch nur zu versuchen den Jungen festzunehmen.

Fazit:
Ein unkonventioneller Film, dem es leider nicht gelingt spannend zu werden.

MfG

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