Meiner Meinung nach hat es Frankreich filmisch gesehen nicht wirklich drauf. Doch in einem Genre konnten die Franzosen in den letzten Jahren durchaus überzeugen : Im Horror-Genre. Frankreich hat aus diesem Bereich schon einige ziemlich schockierende Filme geliefert, die nicht nur unfassbar brutal waren, sondern auch inhaltlich einiges zu Bieten hatten. Genau so ein Film sollte wohl auch "Die Meute" darstellen, doch leider ist dieser schäbige Horrorfilm ein französischer Totalausfall. Schon bei dem abartigen Cover ahnte ich Schlimmes und bekam genau das, was ich erwartet habe : Einen stumpfsinnigen Horrorstreifen ohne Sinn und Verstand. Dabei fing alles ziemlich interessant an. Eine junge Frau, mit großer Klappe, fährt mit ihrem Auto durch die Gegend. Irgendwann nimmt sie einen Anhalter mit und geht mit ihm zusammen in ein völlig herunter gekommenes Restaurant. Irgendwann taucht eine verrückte Biker-Meute auf und terrorisieren die Beiden. Doch die Hauswirtin jagt die Meute davon, doch das soll erst der Anfang eines fürchterlichen Alptraums werden. Ein Alptraum bahnt sich dann auch für den Zuschauer an, denn der Film verliert dann völlig den Faden und weiß einfach nicht mehr wo er überhaupt hin will. Wir bekommen sinnlose Folterszenen zu sehen die aber, wie schon in Hostel, völlig langweilig und nicht einmal schockierend herüber gebracht werden. Doch erst im letzten Drittel wird der Film so richtig schlecht, wenn er dann von einem Torture-Porn zu einem billigen Zombie-Splatterfilm mutiert. Diese Szenen sind derart schlecht in Szene gesetzt, dass man sich fast schon wünscht, der Film wäre beim reinen Torture-Porn geblieben. Immerhin haben wir es hier mit einer sehr sympathischen Hauptdarstellerin zu tun, die eine witzige Klappe hat und zu Beginn einen ziemlich originellen Witz erzählt. Es ist schon erstaunlich, aber dieser eine Masochisten-Witz stellt das Highlight des gesamten Filmes dar. Ansonsten bekommen wir nur einen Film geboten, der völlig zusammenhanglose Szenen vorbringt und ein Ende hat, dass einfach an Absurdität nicht zu übertreffen ist. Auch unsere dicke Gastwirtin kann leider überhaupt keinen gruseligen Charme versprühen, im Gegenteil, teilweise wirkt sich wie eine ungewollte Karikatur auf sämtliche Horror-Killer und wirkt dadurch des Öfteren unfreiwillig komisch.
Wer hier einen meisterhaften Schocker erwartet, der viele künstlerische Aspekte vorweist, wie z.B. die großen Meisterwerke "Martyrs", "Inside" oder "High Tension", wird hier katastrophal enttäuscht werden. Höchstens knallharte Fans von Folterfilmen, die jeden TCM Film und deren Ableger feiern, werden hier solide bedient.
Fazit : Erklärungsbedarf Fehlanzeige! Der Film ist platt, einfallslos und völlig behämmert. Eine sympathische Hauptdarstellerin allein reicht nicht für einen guten Horror-Schocker. "Die Meute" versagt auf ganzer Linie und spielt locker in der Liga sämtlicher Horror-Gurken aus Hollywood.
3,5/10