Review

Eine unverbrauchte Kulisse und Zombies, die sich ganz oldschool like Romero in Zeitlupe bewegen? Immer her damit. Denn in heutigen Zeiten sind Zombies richtige "Sprinter" geworden und strahlen nicht mehr die Bedrohlichkeit aus, die Fans von ihren Klassikern gewohnt sind.

Die Story ist schnell erzählt: Lt. Brian Murphy (Rob Freeman) stürzt vor der afrikanischen Küste ab und als einziger Überlebender trifft er auf den einheimischen Soldaten Daniel Dembele (Prince David Oseia), der, nach Abschlachtung seines Dorfes durch Zombies, auf der Suche nach seinem Sohn ist. Beide tun sich zusammen, finden einen Jeep, und gurken durch die afrikanische Steppe Richtung Norden, da sich dort ein Stützpunkt befinden soll, in dem das afrikanische Militär alle Überlebenden der Zombie-Apokalypse beschützt.

Hört sich gut an, nur nach dem ersten (sinnlosen) Gemetzel von Zombies an den Einheimischen, der Gegenwehr der Soldaten per Kopfschuss und dem (komplett computer generierten) Absturz des G.I.´s weiß man, dass sich hinter "The Death" nicht viel Budget verbirgt. Hat man sich an das extrem grobkörnige Bild gewöhnt, kann man dem ungleichen Duo zuschauen, wie sie mit dem Jeep durch die Steppe tuckern, nach Überlebenden suchen und natürlich mit allerlei Zombies und sonstigen harten Nüssen zu kämpfen haben.

Das große Problem von den Ford Brothers ist eindeutig, den Zuschauer zu fesseln und Spannung aufzubauen. Spannung entsteht eigentlich nur durch grobe Logikpatzer. Beispiele gefällig? Gerne: Unsere zwei Buddies kommen desöfteren an den typischen Einzimmer-Lehmhäuser vorbei um nach Überlebenden zu suchen. Dass überall verstreut abgetrennte Körperteile liegen, geht den beiden am Arsch vorbei und sie begeben sich zum dunklen Eingang, wo sie natürlich beinahe von Zombies gebissen und somit infiziert werden. Auf die Idee zu kommen, aus sicherer Entfernung (sagen wir mal fünf Meter) in das Haus reinzuschreien, ob noch einer lebt, da kommt keiner drauf.
Das Benzin geht natürlich auch alle - kein Problem, denn eine Tanke ist ganz in der Nähe. Unsere Recken kommen aber nicht auf die Idee evtl. mal ein paar Liter davon abzuzweigen, das Auto betanken und dann zur Tankstelle zu fahren - nö, man schleppt lieber zu zweit einen 50-Liter Tank durch dir Prärie. Natürlich verbunden mit allerlei Zombiewegpusterei.
Auf die Idee, bei Nacht auf Bäumen zu schlafen, kommt man erst, nachdem es durch "Bodenschlafen" Opfer gibt.

Auch ansonsten fühlt sich das alles an wie eine laue Fahrt durch den Safari-Park, anstatt wilden Tieren natürlich Zombies, was natürlich zur Spannung beiträgt, aber auch nicht sonderlich glaubwürdig erscheint. Denn in so einer schier unendlichen Landschaft braucht ein Zombie im Romero-Tempo mindestens 4 1/2 Jahre, bis er da ankommt, wo er in "The Death" direkt zur Stelle ist. Bei den Ford Brothers stellt das aber kein Problem dar - schließlich pfeift man auf Logik.

Gefressen, zermatscht und geschossen wird genug. Und das mit gut gemachten Effekten. Das Überfahren eines Zombies sieht sogar weltklasse aus (was sich Howard und Jonathan Ford auch dachten und diesen Effekt ca. 10 mal wiederholen). Und das düstere Ende drückt dem Streifen seinen Stempel auf. Beim nächsten Film (falls der kommt) sollten sie aber mal an der Beleuchtung arbeiten. Was für 1000 Watt-Strahler in der Dunkelheit natürliche Lichtquellen darstellen sollen, bekommt mittlerweile jeder Hobby-Filmer besser auf die Reihe.

Auch wenn ich alle Patzer mal beiseite kehre, werde ich das Gefühl nicht los, dass aus dem Grundgedanken und dieser Kulisse viel mehr rauszuholen gewesen wäre.  

Mir hat "The Death" nicht wirklich zugesagt, aber jeder sollte sich über den Film selber ein Urteil bilden - denn diverse Preise hat das Teil ja eingeheimst.

3,5/10



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