Hatte man in letzter Zeit den Eindruck, dass das Zombie-Thema reichlich überstrapaziert wurde, kommt mit „The Dead“ ein kleiner, feiner Streifen daher, mit dem ich nicht gerechnet habe, den ich im Moment auch nicht mehr für möglich gehalten hätte und der mich schlichtweg umgehauen hat.
„The Dead“ verlegt sein Schreckens-Szenario nach Afrika (Resident Evil 5 – The Game lässt grüßen) und gibt dem Zuschauer keinerlei Informationen, wie es zu dieser Situation gekommen ist und wie es um den Rest der Welt bestellt ist. Anstatt dessen werden wir Zeuge eines Flugzeugabsturzes in der Steppe und begleiten fortan Lt. Brian Murphy (Rob Freeman) auf seiner Odyssee durch das mit Zombies übersäte Ödland und seiner Suche nach einem Stützpunkt, der ihn außer Landes bringen kann. Auf seiner Flucht trifft er auf einen Verbündeten, den schwarzen Sgt. Daniel Dembele (Prince David Oseia), der auf der Suche nach seinem Sohn ist. Gemeinsam versuchen sie in einem klapprigen Automobil an ihr Ziel zu kommen und in erster Linie zu überleben.
Von der Story gibt der Film nicht mal so viel her, aber hey, wir sind in einem Zombiefilm, und der lebt hauptsächlich von der Atmosphäre und die ist seit langer Zeit in einem Zombie-Film endlich mal wieder perfekt! Das Bedrohungs-Szenario ist allgegenwärtig aber auch die zwischenmenschlichen Aspekte kommen nicht zu kurz, soll heißen, mit den beiden Hauptakteuren kann man sich identifizieren und dementsprechend mit fiebern. Ist nicht selbstverständlich, in manchen Filmen sind einem die Hauptdarsteller egal und man ist geneigt zu applaudieren, wenn sie von Zombies „zerfetzt“ werden. Hier jedoch nicht, der Film hat sogar eine tragische, fast schon philosophische Grundhaltung und den Ford Brothers ist es zudem gelungen, mit ihren begrenzten Mitteln das Optimum aus ihrer Vision herauszuholen, der Film wirkt zu keiner Zeit „billig“ sondern im Gegenteil sehr solide. Und die Zombies selbst sind über jeden Zweifel erhaben und perfekt in Szene gesetzt. Außerdem ist der Streifen sehr blutig, man reibt sich verwundert die Augen, was heutzutage wieder alles durchgewunken wird, wo Mitte der 80er die Schere im Stakkato-Takt angesetzt wurde.
Für mich die Überraschung des Jahres, kann ich bedenkenlos allen „Old-School“- Zombie Fans empfehlen. (Kritik bezieht sich auf die englische OF, deutsche Synchronisation soll aber ok sein).