Henry (Keanu Reeves) ist ein Ja-Sager, ein Mitschwimmer, ein Neutraler. Als ihm seine Frau zu einer Entscheidung drängt (die Kinderfrage), klingelt es an der Tür. Bekannte von Henry wollen ihn als Ersatzmann für ein Baseball-Spiel. Bevor er sich mit seiner Frau auseinander setzen muss, fährt er lieber mit. Das Baseball-Spiel ist in Wirklichkeit ein Banküberfall und der unschuldige Henry wird eingebuchtet, da er die eigentlichen Täter nicht verraten will. Im Gefängnis muss er sich ja immerhin nicht mit der Kinderfrage auseinander setzen. Als er entlassen wird (ich glaube nach einem Jahr), plant er die nicht begagene Tat doch zu begehen. Immerhin hat er dafür bereits gebüßt. Unterstützt wird er dabei unter anderem von der Bühnendarstellerin Julie (Vera Farmiga) und seinem ehemaligen Zellengenossen Max (James Caan).Max ist alt und zieht den Knast der Freiheit vor.
Der Plot ist nett, aber ohne wirklich große spannende Momente oder Wendungen. Die Geschichte plätschert so vor sich hin. Langweilig ist es aber trotzdem nicht, da man Henrys seltsamen Entscheidungen folgen möchte. Keanu Reeves bringt das auch ganz locker rüber. Seine Schauspielkollegen stehen dem Hollywood-Star aber in nichts nach.
Das ganze spielt in der amerikanischen Stadt Buffalo. Diese Stadt wirkt unverbraucht und es kommt mir nicht so vor, die selbe Szenerie in x weiteren Hollywood-Produktionen bereits gesehen zu haben. Es werden nicht nur die schicken Vororte und Prunkbauten gezeigt, sondern auch ganz normale preiswerte Mietwohnungen und alte zerfallene Häuser. Das Setting lässt den Film so herrlich normal wirken.
Herauszuheben wäre noch der Score. Die für den Film ausgesuchten Musikstücke sind locker luftig leicht und unterstützen das ganze Treiben der Charaktere wunderbar. Das ganze klingt nach typischer New Orleans Musik, würde ich sagen.
Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was man bei dem Film besser machen könnte ohne seine Grundphilosphie zu verraten. Er braucht weder mehr Härte (Henry wird 2x eigentlich schwer verletzt und steckt das weg wie ein Actionheld), noch mehr Romantik oder gar Spannung. Die Mischung passt. Das Konzept kann mich aber nicht zu der Vergabe einer hohen Bewertung bewegen. Wahrscheinlich bin ich der falsche Recipient für diese Art Film.
Wer auf leichte Kost ohne große emotionale Ausbrüche steht, bekommt hier etwas nettes geboten.
Mein Fazit:
besser als 'Alles über Adam' (5) - Der charmante Adam verdreht den Frauen den Kopf
Henry und Julie (6)
schlechter als 'Mickey Blue Eyes' (7) - Hugh Grant unter Mafiosis