Es ist meiner Ansicht nach immer schwierig einen Film nach dem ersten Sehen zu beurteilen. Meist 90 Minuten, und oft länger, wird man mit optischen, akustischen und geistigen Eindrücken gefüttert und muß alles zeitgleich verarbeiten. Dazu spielt die jeweilige "Tagesform" auch immer eine Rolle. Ich schaue mir aus diesem Grund einen Film mindestens dreimal an (es sei denn natürlich, es ist hochgradiger Mist).
"Hiroshima, mon amour" habe ich vor vielen Jahren das erste Mal gesehen und konnte diesem hochgelobten Werk einfach nichts abgewinnen. Wie bereits schon erwähnt, schob ich dies auf meine damalige "Tagesform" und sah ihn mir vor ca. 2 Jahren erneut an. Mit dem selben Ergebnis. Alle-guten-Dinge-sind-drei, und die Tage gab ich "Hiroshima, mon amour" seine letzte Chance. Wie sagt man heutzutage immer so schön: Ich finde keinen Zugang zu diesem Werk!
Die Geschichte über eine verheiratete französische Schauspielerin, die während Dreharbeiten in Hiroshima ein Verhältnis mit einem verheirateten japanischen Architekten hat und dabei ihr (Liebes) Leben reflektiert mag ja noch als Story ihre Reize haben, aber inhaltlich hat sie nichts zu bieten. Die Dialoge, auch wenn mit einem Hauch von Philosophie getränkt, sind meist banal. Die szenische Umsetzung (von der Eingangssequenz einmal abgesehen) oft sehr statisch und gradlinig.
Grundsätzlich bin ich ein Freund des anspruchsvolleren Kinos. Nur leider fehlt mir dies bei "Hiroshima, mon amour". Nach knapp 90 Minuten bleibt nichts haften.
Vergleiche hinken zwar meist, aber wenn ich diesen Film mit einem Werk meines Lieblingsregisseurs Andrej Tarkowskij aufwiege, der Inhalt, Optik, Darstellung - schlichtweg alles - auf sehr hohem Niveau genial kombiniert, ist "Hiroshima, mon amour" ein langweiliger und oberflächlicher Film.