Für immer ein Mysterium
Wer bin ich und wo komm ich her,
warum fühle ich mich innerlich nur so leer?
Manche Spiele sind einfach nicht zu gewinnen,
dem Tod beispielsweise kann keiner entrinnen.
Einer der umstrittensten Arthouse-Filme aller Zeiten,
der kann einem ganz schön Kopfschmerzen, Frust und Ratlosigkeit bereiten.
Doch lässt man sich drauf ein, sich hinwegtragen,
kann man Glück finden, in all seinen Fragen.
Ein Schloss ohne Zeit, Einstellungen in Schönheit gestorben,
da möchte man sich doch nur mal für ein paar Minuten das Gehirn von Resnais borgen.
Doch womöglich wusste selbst der nicht so recht wohin,
ist sie einmal los, die Kunst, steckt man halt nicht mehr drin.
Marienbad mag man prätentiös und leer empfinden,
doch nur wenn sich die Gedanken und Gefühle nicht zu sehr lassen binden.
Bilder, die verfolgen, Stimmungen, die einlullen,
als wären dutzende Matrjoschkas in hunderten Schatullen.
Ist das nur ein Hirngespinst, sind die beiden tot?
Wie verläuft die Zeit denn hier, setzt man sich mit in dieses Boot?
Resnais hat Fluch und Segen zugleich erschaffen,
wie oft merkte ich hier schon, wie meine Augenlider erschlaffen.
Dennoch bleibt das Ding hängen wie ein Gemälde von Van Gogh,
macht man sich zu viele Gedanken, ist man gefangen wie in einem Loch.
Schöne Frauen, edler Schmuck, adrette Anzüge und Bäume ohne Schatten,
dieses Enigma hängt sie nicht, es zerbricht alle erreichbaren Latten.
Sicher nicht jedermanns Tasse Tee,
doch so selten wie ein vierblättriger Klee.
Fazit: X trifft Y, Mann küsst Frau, Fragen ohne Antworten, Formen ohne Farben - Marienbad ist Rätsel, Gedicht und Gemälde. Selten war ein Film für mich gleichzeitig so einschläfernd wie Neugier erweckend. Warnung: Verzehr auf eigene Gefahr, Zugang nicht jedem gewährt, mehr Arthouse geht nicht. Fordernd, fördernd, anstrengend. Aber vor allem instinktiv genial.