Rosa Luxemburg war eine eigenwillige und sowohl in der Politik als auch im Privaten kompromisslose Intellektuelle, die in Zeitungsartikeln und öffentlichen Reden leidenschaftlich gegen den Krieg plädierte und sich von einer sozialistischen Revolution eine humanere Welt versprach.
Eine interessante Biographier von einer streitbaren Politikerin legte Margarethe von Trotta über die frühe SPD Sozialistin Rosa Luxemburg hin. Beginnend in ihrem Heimatland Polen, bis zu ihrer Ermordung kurz nach dem Krieg 1919, werden die einzelnen Lebensabschnitte authentisch geschildert. Ihre radikalen Ansichten bringen ihr dabei nicht nur einen Parteiausschluß, sondern auch einen Gefängnisaufenthalt ein.
Von Trotta inszeniert das bewegte Leben einer intelligenten aber sicher auch streitbaren Frau zwar erzählerisch etwas holprig dar, auch die nicht untertitelten häufigen Gespräche auf russisch stören etwas, aber immer noch unterhaltsamer als im Geschichtsunterricht in der Schule. Für Barbara Sukova dürfte das die Rolle ihres Lebens gewesen sein, mit sehr viel Engagement verkörpert sie die starke Frau sehr glaubhaft und spielt locker alle anderen an die Wand. Wer sich vor Dokufilmen zu deutscher Geschichte nicht fürchtet und die zwei Stunden etwas trockenen Stoffes investiert, bekommt solides Erzählkino geboten mit ein bißchen Lerneffekt gratis obendrauf.
6/10