Review

Die Handschrift des Regie-Meisters Eastwood ist gleich erkennbar. Langsame Kameraführung, ruhige Bilder, keine hektischen Schnitte und er lässt sich Zeit die Geschichte aufzubauen. Ganze 129 Minuten sind es und diese sind in 3 parallele Geschichten gefasst. Ob diese am Ende zusammenfließen lasse ich mal aufgrund von Spoiler-Geiern offen. Präsentiert wird uns ein für Eastwood ungewöhnliches Fantasy-Drama um die Themen Trauer, Jenseitsglaube, Leben nach dem Tod und Spiritualität ohne jedoch in eine bestimmte religiöse Richtung abzudriften.

Die 3 Episoden haben für mich eine deutlich unterschiedliche Qualität. Matt Damon als Medium überzeugt mich nicht so sehr wie die Folge der französischen Journalistin Marie Lelay (Cecile de France) die eine Nahtoderfahrung erfährt oder insbesondere die der Zwillingsbrüder Marcus und Jason und ihrer drogensüchtigen Mutter. Die Drehorte und Ausstattung sind jederzeit hochwertig und dennoch fehlt dem Film ein gewisses Spannungsmoment, welches er selbst unvermeidlich zum Ende hin versucht aufzubauen. Dies wird in den Schlusssequenzen dann nicht eingelöst und wirkt eher bemüht und konstruiert und die vorher sorgsam gepflegte Mystik verläuft sich weitgehend.

Die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Story die Hellsichtigkeit als Fakt sieht und von einem existenten Jenseits auszugehen soll hier nicht diskutiert werden. Es ist dennoch ein in Teilbereichen anspruchsvolles Drama und es gibt sehr berührende Sequenzen gerade in dem Teil der Zwillingsbrüder. Auch Cecile de France als zerbrechliche, aber gleichsam sehr starke und selbstbewusste Frau gefällt gut. Cineasten kennen Sie sicher noch als die Hauptrolle von HIGH TENSION. Am Ende fühlt man sich durchaus gut unterhalten, vermisst allerdings ggfs. einige Spannungsmomente oder Höhepunkte und vor allem einen Kumulationspunkt der Geschichte am Ende.

6/10 Visionen....äh,....Punkten

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