Review

Der Fluch des Sumpfes schlägt erneut zu, - dieses Mal ist ein Suchtrupp ins Visier des Mutierten geraten, der das titelgebende Beil mächtig schwingt.
Allerdings gehen Regisseur Adam Green ein wenig die Ideen aus, denn wie der überraschungsfreie Ablauf beweist, kopiert er eher das Original und nimmt sich mit dem viel zu langen Vorlauf selbst den Wind aus den Segeln.

Marybeth (Danielle Harris) hat die Angriffe des Mutanten (Kane Hodder) als einzige überlebt und bittet nun Reverend Zombie (Tony Tod) um Hilfe, der wiederum eine erfahrene Truppe von Jägern mit Kopfgeld lockt, um den groben Klotz ein für allemal auszuschalten.
Doch Victor Crowley, der lange Zeit als Legende des Sumpfgebietes galt, hat noch eine Rechnung mit seinen einstigen Peinigern offen…

Tony Todd ist mittlerweile ein Garant für charismatische Zwiespaltfiguren und so ist auch sein Reverend Zombie angelegt als eine Mischung aus Voodoo-Priester und heuchlerischen Geldmacher, der die Jäger nicht ohne Hintergedanken in die Walachei lotst.
Marybeth ist hingegen eine Kämpfernatur, allerdings zu schwach gezeichnet, um im Wechselspiel ihres Begleiters Onkel Bob als deutlicher Sympathieträger hervorzugehen.
Die übrigen bilden wie gehabt namenloses Kanonenfutter für einige Gewaltmomente.

Und da dürfen Splatterfans aufatmen, denn nicht nur das Beil kommt zum Einsatz.
Die größtenteils handgemachten Szenen beinhalten eine Enthauptung, eine Darmschlinge als Seil zum Würgen, diverse Körperteilungen, zertrümmerte Schädel und ein frei geschliffenes Gehirn per Elektro-Schleifer.
Zuweilen geht es recht derbe zur Sache, nur einige Situationskomik sorgt für Abschwächungen, während das Make-up wieder gnadenlos trashig ausgefallen ist und das Gesicht des Monsters frappierend an eine Visage aus dem Hause Troma erinnert.

Allerdings benötigt es viel zu lange bis zum ersten gewalttätigen Einschreiten des Killers.
Da muss erst der Reverend überredet werden, der mit einem Flashback und etwas abstrusen Philosophien daherkommt, Onkel Ben warnt hingegen vorm Reverend, dazu gesellt sich ein Schlagabtausch eines noch nicht ganz so ehemaligen Pärchens und Machtspielchen der Jäger, wobei ein Wrestler sich fast schon im Kampf mit der Kreatur beweisen kann.
Im letzten Drittel erfolgt endlich eine Temposteigerung, im Fünf-Minuten-Takt werden die Typen erlegt und final ist es erneut an der Heldin, dem blutigen Treiben mit Entschlossenheit ein Ende zu bereiten.

Allzu viele Filmzitate wurden diesmal nicht untergebracht und auch die Querverweise zu Genreverwandten haben deutlich abgenommen. Hier und da mal ein kleiner Kommentar oder One-Liner, jedoch keine wirklich pointierten Einschübe.
Darstellerisch ist das Niveau passabel, Kane Hodder überzeugt sogar mit emotionalen Momenten während des Flashbacks, während der überwiegende Teil der Jäger ein recht markantes Bild von Rednecks aufweist.

„You can´t kill a ghost“ beschwört Reverend Zombie die traumatisierte Heldin, doch von ihrem Plan, die Familie zu suchen und den Übeltäter zur Strecke zu bringen lässt sich am Ende doch keiner abbringen, da ein vergleichsweise hohes Kopfgeld ruft.
Ein paar Auseinandersetzungen mehr wären allerdings besser gewesen und der Killer hätte insgesamt viel früher in Erscheinung treten dürfen, anstatt das Treiben mit seiner Dialoglast lange Zeit zu belanglos erscheinen zu lassen.
Als sonderlich einfallsreich entpuppt sich das Gesamtbild also nicht, doch Genrefreunde, die das Original mochten, können recht bedenkenlos zugreifen, - größere Überraschungen sollte man jedoch nicht erwarten, denn eine Steigerung gegenüber des ersten Teils ist nicht auszumachen, obgleich die letzten fünfzehn Minuten gute Laune verbreiten.
Für eingefleischte Genrefans, die nichts anderes als die üblichen Metzeleien erwarten…
6 von 10

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