Review

"Hatchet", der so eine Art Hommage an die Slasherfilme der 80er werden sollte (und für viele auch so wurde), zündete bei mir nicht. Eine lahme Story mit flachen Kalauern, gemischt mit deftigen Abgangs-Sequenzen gen Himmelreich konnte mich nicht wirklich unterhalten. Trotzdem gab ich Teil 2 eine Chance, in der Hoffnung auf Besserung.

"Hatchet II" fängt praktisch da an, wo Teil Eins aufgehört hatte. Doch schon da wirkt die Fortsetzung etwas irritierend: Die Überlebende Marybeth, die von "Tamara Feldman" dargestellt wurde, wird im Sequel von Danielle Harris verkörpert, die Tamara mal ganz und gar nicht ähnlich sieht. Naja, wir haben schon schlimmeres in dieser Hinsicht erlebt (Der Wesley Snipes-Ersatz in "Die Indiander von Cleveland 2").

In der Stadt zurück wendet sie sich an Reverend Zombie (wiedermals Tony Todd), um mit ihm eine Truppe zusammen zu würfeln, die dem Monster Victor Crowley entgültig das Leben aus der Kieme pusten soll.

So weit so stoned, nach dem etwas hektischen Anfang lässt sich Regisseur Adam Green viel Zeit, für eine ordentliche Truppe mit minimalistischem Charakter zusammenzustellen. Nachdem man weiß, dass Tony Todd mit ins Gebüsch zieht, schließt sich noch R.A. Milailoff (Texas Chainsaw Massacre III) der Truppe an - ich würde nicht gerade sagen, dass er der große Schauspieler ist, aber physische Präsenz zeigt er auf jeden Fall.

Man merkt "Hachet II" an allen Ecken und Enden das Low Budget an, und natürlich fragt man sich, ob Adam Green nicht hätte schneller zur Sache kommen können. Immerhin vergeht fast die erste Filmhälfte, für die Truppe zusammenzustellen. Ich denke - es ist gut so - jedoch hätte man den Film evtl. in der zweiten Hälfte mehr Screentime geben können. Denn was nach dem Erreichen der Sümpfe abgeht, ist nur schnell abgehandelter Bodycount. Einer nach dem anderen wird höchst stilvoll abgemurkst, als wären sämtliche andere Sachen wie Spannungsaufbau oder eben die gute Logik scheiß egal. Hauptsache es rummst mit guten FX. Die deutsche Fassung ist derb geschnitten, aber auch die blutige Uncut-Version (beispielsweise aus Österreich) vermag dem Film nicht mehr an Substanz einzuhauchen.
 Klar, wenn man den Film nur an blutigen und originellen Tötungssequenzen ausmacht, scheint das ein gefundenes Fressen zu sein. Es gibt einige nette Szenen, wie beispielsweise eine übermenschlich große Kettensäge oder ein "Coitus Interruptus" der etwas anderen Art. Jedoch mögen diese "Highlights" nicht drüber hinweg täuschen, dass ansonsten alles Gülle ist. Jedes Mitfiebern wird durch stupides Verhalten der Charaktere im Keim erstickt.

War "Hatchet" noch ein mittelmäßiger Slasher, dürfte mit dem Sequel nun entgültig die Luft raus sein.

2/10

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