Robot (2010)

Wissenschaftler Dr. Vaseegaran bastelt an einem Cyborg-Projekt. Das Ergebnis: Humanoid Chitti, das fast perfekte Ebenbild des Doktors. Dieser lernt als erstes singen und tanzen, kann sich selbst den Kopf abschrauben und auf S-Bahnschienen skaten. Der hübschen Sana, der Freundin von Dr. Vaseegaran, hilft Chitti auf überaus unorthodoxe Weise beim Bescheißen beim Examen und verkuckt sich in sie. Als Chitti versehentlich den Tod einer jungen Frau verursacht, wird er vom Dienst suspendiert. Dr. Vaseegarans Gegenspieler Dr. Bohra nimmt den ausgesetzten Robo unter seine Fittiche, pflanzt ihm einen roten Chip ein, malt ihm einen weißen Iro und polt ihn zum bösen Killer-Cyborg um. Fortan macht sich Evil-Chitti daran, aus der Stadt Kleinholz zu machen…

ENDHIRAN – den meisten wohl nur bekannt wegen dem abgedrehten YouTube-Video von der bizarren Highway-Verfolgungsjagd, bei der Chitti durch Windschutzscheiben taucht, tausend Knarren auf einmal abfeuert und auf einem fahrenden Auto vor explodierenden Gaskanistern davon surft. Der Film ist ein Bollywood-Blockbuster der Superlative und wie in diesen indischen Gefilden so üblich ein fetter Rundumschlag quer durch sämtlichen Genres. Action, Komödie, Liebesfilm, Sci-Fi, Musical – der Bursche hat so einiges unter der Haube. Mit einer Laufzeit von ca. 160 Minuten ist der Streifen aber fast ein bisschen too much für westliche Sehgewohnheiten. Überspringt man via Skiptaste aber die ellenlangen, vor Kitsch und Schmus nur so triefenden Gesangs- und Tanzeinlagen spart man sich aber glatt eine Dreiviertelstunde.
ENDHIRAN begeistert mit zündender Situationskomik, z.B. schneidet Chitti einem Polizisten in die Hand, als dieser ihn auffordert „Give Me A Cut!“ [„Gib mir ne Pause!“]. Es gibt sogar eine kesse Anspielung auf die Augenszene aus TERMINATOR. Des Weiteren sorgt das für unser Auge fremde Overacting für ein permanentes Schmunzeln. Sahnestück des Films sind aber seine ausufernden Actionszenen, von denen es gar nicht mal so wenige gibt. Sowohl der gute als auch der böse Chitti verursachen reichlich Rambazamba. Karate beherrscht der Blechmann wie Jackie Chan. Ballern wie John Woo. Highlight ist der Showdown, in dem der Cyborg mit seinen Klonbrüdern abgefahrene Formationen einnimmt, wie z.B. die eines „Transformer“-ähnlichen Riesenrobos und die einer Hochhaus hohen Godzillaschlange.

Normal kuck ich ja so’n Zeug nicht, aber…
Fazit:
Wilder Mix aus ROBOCOP, MATRIX, KUNG FU HUSTLE und indischer Folklore. „My Loony Bun Is Fine, Benny Lava…”