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Die Mode-Designerin Christine zieht gemeinsam mit ihrem Ehemann Paul und ihrer kleinen Tochter Lisa von Holland nach Belgien in das Haus ihrer Mutter, das diese ihr nach ihrem Tod vererbt hat. Die kleine Lisa findet beim Herumspielen Christines Tagebuch aus Kindertagen... und hat kurz darauf im Keller des Gebäudes eine erste Begegnung mit dem Geist eines Mädchens, bei dem es sich vermeintlich um die früh verstorbene Zwillingsschwester ihrer Mutter namens Karen handelt. Die Gespenster-Geschichte wird von Papa Paul der seit jeher übersteigerten Phantasie seiner Tochter zugeschrieben, auch wenn natürlich nun die Frage im Raum steht, warum Christine ihre tote Schwester bislang noch nie erwähnt hat. Tatsächlich steht nach einigen merkwürdigen Vorkommnissen und "Unfällen" bald schon der unausgesprochene Verdacht im Raum, dass Christine selbst als Kind Karens Tod verursacht (oder gar absichtlich herbeigeführt) haben könnte und diese sich nun wohlmöglich aus dem Jenseits rächen wil... Der Grusel, den die niederländisch-belgische Co-Produktion "Two Eyes Staring - Der Tod ist kein Kinderspiel" intoniert, mutet logischerweise eher europäisch an und so gerät der Streifen auch mehr nach einem Genre-Vertreter wie "Das Waisenhaus" und nicht nach der damals eben noch angesagten J-Horror-Ikonografie eines "Ringu" mit seinen schwarzhaarigen Geister-Mädels. So ist das Ganze ergo erzählerisch nicht besonderts flott, aber dafür immerhin recht stimmungsvoll geworden, zumal die Macher ihr Augenmerk auch eher auf solche Bereiche wie Stil und Atmosphäre legen, als darauf, dem Publikum in hoher Frequenz die Jump-Scares um die Ohren zu hauen (obwohl "Two Eyes Staring" natürlich auch so seine Schocks auf Lager hat). Mittels geschickt gewählter Kamera-Perspektiven und Bild-Ausschnitte, einer entsättigten Farb-Palette sowie der enervierenden Sound-Kulisse schleicht sich der Schrecken auf eine recht nachhaltige Weise an einen heran... und so hätte Elbert van Striens Film dann auch wirklich gut werden können, wenn die Inszenierung da generell ein wenig stringenter wäre und ein als gänzlich überflüssig empfundener Schluss-Twist, den es nun wirklich nicht gebraucht hätte, auf den letzten Metern nicht doch nochmal vieles zunichtemachen würde, indem er die eigentlich in der Nähe von "Shining" & Co verortete Geschichte aus dem Geister- und Spukhaus-Bereich rausrückt und dafür in die Nähe eines ganz anderen Sujets positioniert. Wie schade, dass sich der ansonsten doch durch die Bank solide gemachte und gut gespielte "Two Eyes Staring" auf die Art effektiv die Chance verbaut hat, in höhere Sphären emporzusteigen und somit unterm Strich leider nur als gehoben-durchschnittliches Gruselfilmchen verbucht werden kann...

6/10

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