Review

Ganze sechs Jahre nach "Necro Files" legt Todd Tjersland die Fortsetzung seines ultratrashigen Zombieflicks vor. Wieder ist es ein psychopathischer Frauenkiller und Kannibale, der die Stadt unsicher macht. Und wieder wird der Zombie mit dem Riesenpenis zum Leben erweckt. Einzige Variation: Der Killer ist des Zombies Bruder und erweckt diesen unwissentlich, in dem er dessen Grab besoffen vollkotzt und noch draufpinkelt. Beide zusammen hinterlassen eine blutige Spur von toten Frauen. Mit zumindest für den schlechten Geschmack guten Ideen war es das denn auch schon fast, der Rest ist wieder sinnlos und zudem wenig unterhaltend. Die weiblichen Darsteller geben aufgrund so illustrer Namen wie Lisa Sparxxx oder Taylor St. Claire Aufschluss über ihr sonstiges Schaffen (recht erstaunlich für solch eine Low-Budget-Produktion). Die männlichen Charaktere beschränken sich im Großen und Ganzen auf die beiden Killer und denen gegenüberstehend die bereits aus Teil 1 bekannten Cops Sloane (Gary Browning) und Manners (Steve Sheppard). Letzterem kommt nach dem Genuss einiger Näschen und einiger Spritzchen seiner Medizin mal wieder die große Erleuchtung darüber, dass er nur von Abschaum umgeben ist, den er restlos erledigen will. Sein Kollege ist genau so wenig hard boiled wie der korrupte Kollege, beide zusammen sorgen wenigstens partiell für eingestreuten Humor. Der ist ansonsten fast gänzlich verloren gegangen, während der Vorgänger noch mit trashigen Ideen an der unteren Geschmacksgrenze punkten konnte. Allein schon die erste Hälfte des Filmes besteht fast ausschließlich aus einer Aneinanderreihung von Sexszenen, die mit jeweils hohem Blutgehalt enden. Wer einen Splatterstreifen nach Litern Kunstblut beurteilt, kommt bei "Necro Files 2" auf seine Kosten, die Umsetzung ist äußerst schlicht und zu Hause nachahmbar. Stricke in Blut getaucht sehen nicht wirklich aus wie Gedärme und große Küchenmesser, die Blut ohne Schnitt spritzen lassen, sind nicht gerade Slasher-Highlights. Im Grunde wurde alles, was den ersten Teil gerade durch den C-Movie-Charakter unterhaltsam und auch stellenweise charmant machte, noch einmal aufgekocht, ohne dass die Gewürze stimmten. Statt einiger neuer Ideen präsentiert uns Todd Tjersland, der neben sich RonCarlo ins Boot holte) ein typisch verkorkstes Sequel, das alles falsch macht, wie es die Großen in Hollywood immer wieder verbocken. Alles dreht sich ständig nur um Vergewaltigung und anschließenden Kill, die Damen kommen gar nicht schnell genug aus ihren Klamotten. Dabei wurden schon einige besonders ausgedehnte Blood & Sexszenen als deleted scenes verbannt, trotzdem überschattet die selbstverliebte Dauerfickerei mit Zombie- und anderen Dildoeffekten alles. Kleine Hinweise auf Romeros Zombiefilme kann man als Filmer auch nur in der Gewissheit bringen, dass der Meister diesen Schund wohl nie sehen wird. Auch wenn Rape (mit und ohne Revenge) zur Zeit Hochkonjunktur erlebt, so entsteht bei diesem Vertreter nie so etwas wie Atmosphäre (mal abgesehen von Pornoatmosphäre) oder gar Spannung. Sollte noch ein weiterer Teil gedreht werden, wird der mit Sicherheit die sich hier schon andeutende Grenze zum Hardcore-Bereich überschreiten. Im Grunnde viel nackte Fleischbeschau mit reichlich Kunstblut garniert, Filmchen wie "Fantom Killer" lassen grüssen. Auffallend ist , dass "Necro Files 2" filmisch und technisch kein Schritt nach vorne war, die Anmutung eines besseren Homemade-Streifens mit DV-Kamera blieb erhalten.

Fazit: Selbstgefällige Fortsetzung, die nur auf noch ausgedehntere Sexszenen und weniger auf trashige Ideen setzt. Der blutige Vorhof zum Porno. 2/10 Punkten

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