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"Uyuni" ließ das Publikum auf dem Fantasy Filmfest 2010 völlig sprachlos, schockiert und niedergeschlagen zurück, absolute Stille herrschte vor. Vollkommen zurecht, denn mehr dramatische Intensität kann man wohl kaum in 14 Minuten, bei einem derart zwar schönen aber doch sehr kargen Setting und mit nur zwei Schauspielern, wohl nicht mehr unterbringen. Ein Mann will seiner Freundin den perfekten Heiratsantrag machen und wird leider verschmäht (das übliche "Freunde bleiben"). Als sie auch noch den wahren Beweggrund nicht nennen will, kocht in ihm die Wut hoch, Verdächtigungen, Beschuldigungen und letztendlich Verletzungen sind die Folge. Es ist in erster Linie den beiden großartigen Darstellern zu verdanken, dass "Uyuni" so gut funktioniert, das irrationale Handeln des männlichen Protagonisten ist irgendwie sehr nachvollziehbar. Doch zunehmends verwandelt er sich in ein verzweifeltes Monster und greift zu Mitteln, welche die Beklemmung komplett machen. Für die Frau ohne Aussicht auf Hilfe und absolut schonungslos steuert der Film auf diesen einen Moment am Ende hinzu, bei dem allen, Zuschauern wie auch der männlichen Hauptfigur, nochmal ein dicker Schlag versetzt wird. Diese 14 Minuten sind eine wahre Wucht und definitiv harter Tobak aber nichtsdestotrotz, oder einfach natürlich gerade deswegen, ganz, ganz stark.

9/10

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