Ein unglaublich schweres Thema - ein vom Krieg gezeichnetes Land bittet um Hilfe beim Wiederaufbau, aber die "Helfer" nutzen die Not schamlos aus, um sich zu bereichern. Hier geht es um das ehemalige Jugoslawien, in dem Blauhelme für Ordnung sorgen sollen, organisiert von einem privaten Unternehmen. Das Land ist schwer gezeichnet vom Bürgerkrieg, die Bevölkerung ist verängstigt und unsicher, Voruteile beherrschen den Umgang miteinander. In dieses Klima wird eine amerikanische Polizistin geworfen, die den Job nur wegen der guten Bezahlung angenommen hat. Sie stößt auf einen Skandal, der unglaublich sein sollte, aber leider auf Tatsachen beruht - UN-Angestellte verschleppen und verkaufen junge Frauen.
Der Film macht zum Glück nicht den Fehler, alllzu plakative Bilder zu benutzen - was bei einem dummen, substanzlosen Spannungsfilm wie Hostel oder Saw durchaus Spaß macht, wäre hier kontraproduktiv gewesen. Das Thema und die menschlichen Abgründe sprechen für sich und müssen nicht auch noch bebildert werden. Dreh- und Angelpunkt ist natürlich Rachel Weisz, die mit einer Mischung aus Naivität und Entschlossenheit gegen den Sumpf um sie herum angehen muss. Damit ist sie eine ziemliche Klischeefigur, was sie ganz gut kaschiert, aber immer wieder durchschimmert. Kleinere Probleme des sonst guten Films sind eine überflüssige Lovestory und ein zu hohes Tempo in der ersten halben Stunde. Auf der Habenseite stehen dafür ein (leider) packend-realitisches Thema, eine gute Besetzung (Weisz, Vanessa Redgrave als ältliche Freundin, Benedict Cumberbatch in zwei Szenen) und eine niederschmetternde Schlusszene (als die Mutter eines der Opfer die Zusammenhänge erkennt). Die Waffenlieferungen, die den Krieg und die Zustände ermöglicht haben, kamen übrigens auch aus Deutschland...