Der junge Hans Freund kehrt in einem Gasthof ein. Hier teilt er sich das Zimmer mit einem Genossen, der sich ihm als Tom Parker vorstellt. Als Hans im Radio von einem aus der Psychiatrie entflohenen Mann hört und in Parkers Tasche ein Messer findet, hat er allen Grund zu der Annahme das sich hinter ihm ein wahnsinniger Killer verbirgt.
Allein vom Titel her können mit dem zweiten Beitrag auf der Shocking Shorts 2010 DVD wohl wirklich nur Psychologen etwas anfangen. Angustia bedeutet so viel wie Angst oder Leid, worauf dann auch die Pointe der knapp 20 minütigen Geschichte hinausläuft.
Der Short gibt sich dabei als Kammerspiel mit gerade zwei Schauspielern und einem Hotelzimmer als Spielwiese. Hier treffen sich in einem Langasthof in regnerischer Nacht (eigentlich klassisches Slasher Setting) zwei fremde Personen, die sich eben für die Übernachtung jenes Zimmer teilen. Hier treffen der etwas introvertiert wirkende Tom und der freundliche Hans aufeinander. Als im Radio allerdings vor einem Psychopathen gewarnt wird und Hans im Koffer des anderen ein blutbeschmiertes Messer findet, bricht bei ihm die Todesangst aus.
Der Film spielt dabei recht gut mit dessen Erwartungshaltung, wie auch der des Zuschauers. Einziger Schwachpunkt dabei, der Trick zieht heutzutage nicht mehr bei horrorerfahrenen Leuten. Es ist doch von vornherein klar, das hier ein Twist noch stattfinden MUSS und bei zwei handelnden Personen ist eigentlich auch klar wie dieser aussieht. Zumindest bei mir verpuffte die geplante Wirkung jedenfalls völlig.
Dennoch sind die 20 Min gut angelegt, handwerklich ist hier alles ok, wenn auch nicht brillant. Gut auch, das man auf erfahrene Darsteller zurückgriff und nicht beim Freundeskreis wütete. Die Wirkung ist einfach ungleich größer, wenn man Fachpersonal am Start hat. Nicht gefallen hat mir dafür der Score, denn weder die rockigen Klänge noch der plötzliche Soloeinsatz von Bongo-Trommeln passen hier wirklich zur Thematik, hier wäre dezenter Thrillerhintergrund für die Stimmung förderlicher.
6/10