Mit La Isla präsentiert uns Michael Effenberger, nach Infekt und Tortura, seinen neuen Spielfilm. Wird er überzeugen können, oder bleibt er hinter den Erwartungen zurück?
Die Schwestern Hannah und Vanni bekommen einen Anruf von ihrer Tante Marta, ihr Vater ist verstorben. Dieser lebte die letzten Jahre auf einer einsamen spanischen Insel, die beiden begeben sich nun auf diese Insel, um bei der Beerdigung ihres Vaters dabei zu sein. Doch irgendetwas ist komisch auf dieser Insel. Die Bewohner reden von Voodoo und Hannah und Vanni merken bald, dass hier etwas übernatürliches am Werk ist.
Die Story, welche aus der Feder von Marcel Walz stammt, weiß auf Grund der doch sehr interessanten Prämisse zu gefallen. Es geht Herrn Effenberger hier vielmehr, um den Glauben an Voodoo als um die Zombies an sich. Das Ganze wirkt sehr erfrischend und fesselnd den Zuschauer an den Bildschirm. Die Schauspieler, allen voran Nadine Lucia Brehm, welche der geneigte Independentfan schon aus Avantgarde kennt, wissen zu überzeugen. Es gibt keine komplett Ausfälle zu vermelden. Auch die Atmosphäre spielt in dem Film eine wichtige Rolle. Besonders durch die Location auf der spanischen Insel gewinnt der Film viel an eben selbiger und auch die Musik, welche aus der Feder von Michael Donner stammt, kann restlos begeistern.
Die Effekte, welche von Olaf Ittenbach und Frank Schröter stammen, sind hier eher Nebensache. Die Zombies an sich sehen ordentlich aus, man hat auch schon schlechteres, aber auch schon besseres gesehen. Die Goreeffekte treten oft nur ganz kurz auf, wissen dann aber zu gefallen und können das Gesamtpaket würdig abrunden.Man sollte sich als Fan des Amateurgenres aber eben kein Blutbad erwarten, sondern eher einen mystischen Voodoo-Zombiefilm der einige kleine Goreszenen zu bieten hat. Für die Fans des Genres dürfte wohl die Szene mit Olaf Ittenbach zum Highlight gehören.
Die DVD soll im Herbst 2011 auf den Markt kommen und ich denke, dass diese ungeschnitten eine Freigabe bekommen dürfte.
Fazit: Netter, atmosphärischer Zombiefilm, der wenig Wert auf Gore, dafür aber umso mehr Wert auf Story und Atmosphäre legt. Einige Kürzungen, besonders am Anfang, hätten den Film sicherlich noch etwas runder und flotter gemacht, so wirkt er manchmal etwas zu lang. Für Fans des Independentfilms definitiv einen Blick wert.
Objektive Wertung: 6/10 Punkten
Meine Wertung: 7,5/10 Punkten