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Drei amerikanische, mit einem High-Tech-Laser-Lenksystem ausgestattete F-111-Jets werden von russischen Fliegern abgeschossen und stürzen vor der Küste Maltas im Mittelmeer ab. Der Sowjet-Colonel Klimenko würde die besagten Flugzeuge nun natürlich liebend gerne in die Finger kriegen, weswegen er vor Ort mit seinen Leuten eine Bergungs-Aktion durchführt... und dabei prompt den CIA-Agenten Steve Henderson ins Jenseits befördert. Die Agency sieht daraufhin nur noch eine Möglichkeit, den Russen dazwischenzufunken: Der unter dem Codenamen "Black Eagle" geführte Kampfsport-Experte Ken Tani soll die verzwickte Situation wieder ins Lot bringen. Dieser ist davon wenig begeistert und hat eigentlich vorgehabt, seinen anstehenden Jahresurlaub wie immer mit seinen beiden Söhnen Brian und Denny zu verbringen, doch um ihn zusätzlich zu motivieren, wurden die beiden Kids bereits nach Malta verfrachtet und der Obhut der CIA-Agentin Patricia Parker übergeben... Nach dem überraschenden Erfolg des kurz zuvor im Kino gestarteten "Bloodsport" wurde die Beteiligung Jean-Claude Van Dammes an "Red Eagle" (im Original-Titel ist der Adler übrigens noch schwarz) werbemäßig groß herausgestellt, doch der Belgier gibt hier - wie zuvor bereits in "Karate Tiger" - nur mit beschränkter Screen Time in einer Nebenrolle den Handlanger des Oberbösewichts... in Wahrheit ist das Ganze nämlich ein Star-Vehikel für den 80er Jahre-Parade-Ninja-Darsteller der Cannon-Klitsche Shô Kosugi, der hier wohl zur Abwechslung auch mal was anderes spielen wollte. Na, wenn da die Enttäuschung mal nicht groß gewesen ist! Die sicher nicht überzogenen Publikums-Erwartungen bezüglich ausschweifender Fights zwischen zwei so fähigen Martial-Artists wie Van Damme und Kosugi erfüllt Regisseur Eric Karson (der da im Anschluss nur noch den Olivier Gruner-Klopper "Angel Town" verbockt hat und von dem man danach nie wieder etwas gehört hat) nämlich keinesfalls, vielmehr geht er die Angelegenheit als einigermaßen "seriöses" Agenten-Abenteuer an, als gelte es, einem James Bond-Streifen Konkurrenz zu machen. Da der betriebene Aufwand allerdings doch eher als minimal zu bezeichnen ist, das Budget sichtbar vorne und hinten nicht ausgereicht hat (den Absturz der Kampf-Jets, um die sich die Handlung dreht, gibt es da zu Beginn nur auf der Tonspur!) und man darum auch nicht ansatzweise in der Lage gewesen ist, für ein vergleichbares Maß an Spektakel zu sorgen, ist da als Ergebnis nicht mehr als ein langweiliges B-Movie herumgekommen, das ohne die hier mal eher so halbherzig angedeutete Staffel-Übergabe von einem Action-Star zum nächsten sicherlich schon lange der Vergessenheit anheim gefällen wäre. Größter Schauwert sind da noch die Original-Drehorte auf Malta, die eine ansehnliche Kulisse für das Kalte-Krieg-Gedöns der straight und ohne echte Höhepunkte (außer in negativer Hinsicht: Eine finale Explosion eines Schiffes ist echt erbärmlich hingetrickst!) runtergerockten Geschichte abgeben und die Chose ein wenig wertiger erscheinen lassen, als sie es tatsächlich ist. Kurzum, von den frühen Van Damme-Streifen ist "Red Eagle" eindeutig der schwächste und belegt auch im Gesamt-Schaffen der Muscles from Brussels sicherlich nicht einmal einen Platz im Mittelfeld... und auch die Fans von Shô Kosugi sind mit dessen Ninja-Filmen immer noch erheblich besser bedient.

4/10

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