Filme, in denen Fledermäuse Menschen jagen/fressen/aussaugen usw., gibt es nicht viele. Diese Untergattung der Tierhorrorfilme ist im Vergleich zu anderen Vertretern (Ratten, Spinnen, Haie, Schlangen u. ä.) eher schwach bestückt. Nur gerade drei nennenswerte Filme gibt es darüber:
Arthur Hillers “Nightwing“ (“Schwingen der Angst“) von 1978 war der erste grosse Streifen über unsere kleinen scharfzähnigen Mini-Jagdflieger, die dort in Scharen über die Menschen herfielen.
“Bats – Fliegende Teufel“ (1999) war auch ein Kinofilm, vom Budget her wahrscheinlich der aufwändigste seiner Art, und trotzdem ein laues Filmchen, der vor allem ein Problem hatte: Er nahm sich viel zu ernst. In Zeiten von Aids, Terroranschlägen, Inflation, Arbeitslosigkeit und alkoholischen Fertig-Mixgetränken haben bösartige Fledermäuse einfach nichts wirklich Bedrohliches an sich.
Der hier vorliegende “Bat Attack – Angriff der Fledermäuse“ (der so aussieht, als wenn er für einen Privat-TV-Kanal produziert wurde), umschifft diese Klippe einigermassen gut, weil er genug Humor hat (nicht unfreiwilliger, oder wenigstens nur so viel, wie ein Film dieser Art von Natur aus hat), und ein paar unverbrauchte Gesichter (abgesehen von unserem “Lieblingszahnarzt“ Corbin Bernsen). Sicher, neu ist auch an dieser Story nichts (wenn man den “Weissen Hai“ gesehen hat, kennt man die Handlung), aber langweilig ist er auch nicht. Corbin Bernsen übertreibt zwar etwas in seiner Darstellung des raffgierigen Maklers, aber das stört nicht gross. Die restlichen Charaktere sind sowieso überzeichnet und wirken eher wie Comicfiguren. Und genau darum kann ich was anfangen damit. Hier ist alles überzogen und passt darum zusammen.
Eigentlich ist “Bat Attack – Angriff der Fledermäuse“ eine Horrorkomödie, wo sich die Komik über den Schrecken setzt. Amüsantes gibts zuhauf: Eine US-Kleinstadt, die den Apfelblüten-Tanz (ein Stadtfest) im Gemeindesaal feiert – mit etwa 45 Leutchen und einer Band, die wackeligen Indierock schrummelt. Ein Deputy, der weniger Nerven hat als eine Oma. Labor-Assistentinnen, deren IQs zusammengenommen weniger als die durchschnittliche Zimmertemperatur eines Wohnzimmers im Frühling ergeben. Und in welchem Monsterfilm kann man schon lernen, wie man Aludosen als Verteidigung brauchen kann?
Ein netter, kleiner B-Film, mit allen Vor- und Nachteilen dieser Spezis.