Sam Raimis "Darkman" war schon kein Überflieger, die vier Jahre später entstandene Fortsetzung landet gleich im unteren Durchschnitt. Das Original hatte mit Liam Neeson einen glaubwürdigen Darsteller plus gute Actioneinlagen, hier haben wir einen blassen Arnold Vosloo, die Action hat man fast komplett vergessen. Budget war vorhanden, produziert wurde "Darkman II" schließlich von Robert Tapert und Sam Raimi. Man sieht es an der guten Ausstattung und den schicken Explosionen, die alle handmade sind. Den Score hat Randy Miller einfach von Danny Elfman geklaut, kaum neue Melodien sind gegeben. Aber den gelungenen Titelsong kann man immer wieder gerne hören, daher wurde er in "Darkman III" gleich nochmal verwendet.
Peyton Westlakes (Arnold Vosloo) Erzfeind Robert G. Durant (Larry Drake) ist doch nicht tot. Er überlebte den Hubschrauberabsturz und wacht wieder aus dem Koma auf. Sogleich macht er sich mit dem verrückten Dr. Hathaway (Lawrence Dane) an die Produktion einer neuen Wunderwaffe. Dafür reißt er sich die Fabrik von Dr. Brinkman (Jesse Collins) unter den Nagel, Brinkman selbst wird ermordet. Zuvor arbeitete er mit Peyton an einer stabilen Haut. Als auch noch Brinkmans Schwester Laurie (Reneé O´Connor) von Durant gekidnappt wird, sieht Peyton alias Darkman rot.
Warum immer so umständlich ? Wenn man schon einen flachen Plot hat, dann versucht man das mit Spannung und Action zu kaschieren, doch Regisseur Bradford May (Darkman III, Altar des Satans) führt lieber unnötige Charaktere ein. Da wäre die Journalistin Jill Randall, die hinter Peytons Geheimnis kommt und auch hinter Durants Waffenproduktion. Wie das wohl endet brauche ich Niemandem zu sagen. Hinzu kommt Laurie Brinkman, die natürlich am Ende als Entführungsopfer herhalten muss, damit der Darkman endlich etwas zu tun bekommt.
Doch der tritt nur seltenst in Aktion. Im Auftakt darf er einem Gangster einen Gullideckel in die Fresse werfen und sich im Finale ein paar Prügeleien leisten. Aber das war es auch schon. Wie im Original versucht er Durants Organisation zu unterlaufen, mit Hilfe seiner Masken. Doch dabei passieren ihm soviel Fehler, zum Beispiel sollte man Denjenigen töten den man kopiert, oder das fälschliche Überreichen von Durants Medizin, dass es nicht funktionieren kann. Doch vorher muss erstmal der arme Doc Brinkman dran glauben, mit dem Peyton eine Partnerschaft einging, ganz klar, dass der Darkman da sauer wird.
Die extrem sparsam gesetzten Actionszenen bestehen aus einer kleinen Autoverfolgungsjagd, ein paar Morden von Durant und seiner Gang und dem passablen Finale. Leider ist der Endkampf zwischen dem Russen und dem Darkman dermaßen dunkel, dass man kaum etwas erkennt.
Wie schon das Original, ist auch das Sequel sehr düster und traurig gehalten, was sogar May gut gelingt. Ein weiterer Lichtblick ist Larry Drake als Durant. Sein herrlich überzogenes Schauspiel und seine Onliner bringen ein wenig Humor in dieses steife Werk. Arnold Vosloo steht die Fieslingsrolle viel besser, als Peyton Westlake hat er nur einen Gesichtsausdruck zu bieten. Die restlichen Darsteller reißen auch keine Bäume aus, sind aber okay.
Eigentlich schade, das Sequel hat eine trashige Seite, ist schön düster und Larry Drake macht Laune. Aber die Story ist lahm, zu dialoglastig, zuviele Charaktere müssen bearbeitet werden. Ausserdem ist Vosloo keine Idealbesetzung. An Action gibt es viel zu wenig, das Gegebene ist immerhin ordentlich inszeniert. Doch über weite Strecken ist "Darkman II" viel zu uninteressant und langweilig.