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Menschen verschwinden in der Dunkelheit, werden von ihr förmlich aufgefressen. Die übrig Gebliebenen versuchen im Licht Rettung zu finden. Schon nicht schlecht die Idee, aber wenn man dann auf der Blu liest, dass der Film von Brad Anderson (Session 9, The Machinist) inszeniert wurde, ist die Neugierde riesig groß. Und mit der Hoffnung, einen ähnlich guten Psycho wie The Machinist in den Händen zu haben, flutscht die Scheibe in den Player.

Und dann: So wie sich die kaum vorhandene Geschichte in die Länge zieht, verformen sich auch die Gesichtszüge zu einem dahinfließenden großen Fragezeichen. Entsetzen macht sich breit: Aber nicht wegen des Gruselfaktors dieses Schattenthrillers, sondern wegen der ultraschlechten Dialoge und den handwerklichen Fehlern, die dem Film Tempo verleihen. Denn die folgen so rasch aufeinander, dass sie den Betrachter die Langeweile der Charaktere und der Story schnell vergessen lassen.

Fast jedenfalls. Denn noch schlechter als die Umsetzung des Films ist der ganze Rest!? Selten habe ich mir so einen unglaubwürdigen Mist ansehen müssen. Nichts von dem, was in dem Film passiert, wird erklärt, denn weder das Drehbuch, der Regisseur noch die Figuren haben eine solch erhellende Erleuchtung parat. Klar, der Film spielt ja auch hauptsächlich im Dunkeln.

Und dort bleibt man auch zurück und findet doch einen gewissen Gruselfaktor, nämlich Die Herrschaft des Schattens, ups, fast hätte ich Schreckens geschrieben.

Fazit: Beginnt der Film noch einigermaßen mysteriös, so flacht er schneller ab, als die Schatten die Herrschaft gewinnen. Die Dialoge sind selten blöd, die Charaktere flacher als der Billardtisch, um den fast die komplette Handlung positioniert ist. Einzig als Realsatire könnte das Ganze funktionieren: Denn selbst dann, wenn das Leben der Amis sprichwörtlich am letzten Watt Strom hängt, vergeuden sie die Power sinnlos mit einer Musicbox. Nichts geht über Dekadenz, noch nicht mal das Leben, das man braucht, um ihr zu frönen.

1,5/10

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