Review

Irak-Veteran Jed Eckert kommt überraschend auf Heimaturlaub und sieht seinem jüngeren Bruder Matt noch dabei zu, wie dieser das Highschool-Football-Match verliert. Matt, dessen Freundin Erica schon auf ihn wartet, ignoriert seinen Bruder, bis Beide am nächsten Morgen im Haus ihres Vaters von seltsamen Geräuschen und Erschütterungen geweckt werden. Der Himmel ist bedeckt von Flugzeugen und Fallschirmspringern, die die USA angreifen. Nur mit Mühe gelingt es Chris und Matt mit ein paar Freunden in die nahen Wälder zu flüchten, wo die Familie ein einsam gelegenes Haus besitzt. Dort versuchen sie heraus zu bekommen, was passiert ist, aber die Medien werden schon von den Angreifern kontrolliert. Als sie sich vorsichtig zurück wagen, erfahren sie, dass sie von Nordkorea angegriffen worden sind und ihre Region vollständig besetzt ist.


Ich verstehe irgendwie gar nicht was alle Leute gegen die rote Flut in den 80ern und das Remake Red Dawn immer haben. Sicher es ist im Grunde erzreaktionärer Bullshit (hat er aber mit fast jedem Emmerich Blockbuster gemein) und etwa so realistisch wie ein echter 30 Euro Schein (sind die ganzen abgefeierten Marvel Dinger aber auch nicht).

Allein die Ausgangslage ist schon irgendwie lustig. Statt den Russen gab es ein Feindbild-Update und es sind diesmal die Nordkoreaner die mal eben die USA erobern. Da fragt man sich doch permanent, wo denn die vielgerühmte Verteidigungsfähigkeit der hochgerüstesten Militärmacht geblieben ist, aber wahrscheinlich war einfach grad nur Windows bei NORAD abgestürzt. Der Film erklärt es irgendwo im Mittelteil halblebig mit einer neuen EMP-Bombe, es ist ebenso. Auch der Rest der NATO muß wohl besetzt oder ausgeschaltet worden sein, denn von dort kommt auch keine Hilfe, andererseits wäre es nach schöner im patriotischen US-Kino, wenn sie von Kanada gerettet würden. Vielleicht spielt der Film auch in der Zukunft mit Donald Trump als Präsidenten und die anderen Staatschefs lachen sich heimlich ins Fäustchen, man weiß es nicht und Red Dawn schweigt sich darüber aus.

Aber zurück zum Film, diesmal dürfen ein Ex-Soldat und ein Teil von Spokane´s Football Team (also null militärische Ausbildung, aber zumindest der Quarterback sollte eine Handgranate anständig werfen können) den Wolverines, der später auch der Name der Widerstandsgruppe, sich in den Wäldern verschanzen und den bösen Schlitzis aus dem Hinterhalt den Guerilla-Krieg erklären. Deren Chef hat schießlich den Vater der beiden Brüder getötet, deren ewige Diskussionen untereinander doch mit Fortdauer ein wenig zu nerven beginnen. Entgegen allen Wahrscheinlichkeiten gehen diverse Überfälle sogar auf und der Actionfreund darf sich über zu wenig Action und Explosionen eigentlich nicht beschweren. Das ist alles wenig originell, aber bei ausgeschaltetem Anspruchsdenken durchaus spannend, vor allem weil die US-Flagge nur einmal eine Großaufnahme hat, wirkt der Patriotismus auch weniger übertrieben, als man vermuten mußte.

Wünschenswert wäre da eine 18er Version gewesen, denn hier wird zwar viel gestorben, aber auch nur in der klinisch reinen Version ohne viel Blutvergießen. Aber auch so macht Red Dawn für mich Laune. Man muß halt schlucken, das sich ein Haufen Kids (wenn auch angeführt von Thor persönlich) ein personell und militärisch überlegenes *hüstel* Besatzerregime letztendlich durchsetzen. Man darf sich sicher auch Fragen wie ein kleines Land wie Nordkorea ein Riesengebiet wie die USA überhaupt logistisch gesehen besetzen können, aber vermutlich haben sich heimlich, wie im Koreakrieg, ein paar Chinesen in die Reihen eingeschlichen. Ne, man sollte hier wirklich nicht über Logik nachdenken. Aus Sicht des Actionfreunds kann hier ber durchaus die Hütte rocken.

7/10

Details
Ähnliche Filme