Nach " Ein Mann wie Taffin " inszenierte der recht unbekannte Regisseur Francis Megahy mit " Red Sun Rising " seinen zweiten Actionfilm. Überraschend fällt die hohe B-Prominenz aus, während der Film selbst leider nur Durchschnitt ist. Don Wilson drehte Anfang der 90er Jahre die Filme im Akkord, allein 1993 wirkte er in fünf Filmen mit, aber alles nur Direct To Video Auswertungen, genauso wie dieser mystisch angehauchte Actioner. Hieran war nicht PM, noch Roger Corman beteiligt, für die Wilson ansonsten agierte Mit einem ordentlichen Budget, wählte man mit NGP (New Generation Pictures, genau das Label, welches " Tough and Deadly " so gewaltig zensiert hat) auch mal einen anderen Vertriebspartner in Deutschland. Trotzdem blieb dieser Film eines der unbekanntesten Werke von Wilson und ist auch nicht gerade sein Bestes.
Story:
Der Partner des japanischen Polizeiinspektors Thomas Hoshino (Don Wilson) wurde von dem schier unbesiegbaren Jaho (James Lew) getötet. Jaho beherrscht eine besondere Kampftechnik, welche nur " Death Touch " genannt. Jaho kann mit seinem Boss Yamata (Soon-Tek Oh) nach Los Angeles fliehen. Dort wollen die Beiden zwei Banden gegeneinander ausspielen, um selbst das ganze Waffengeschäft an sich zu reißen. Aber Thomas ist schon in L.A. angekommen und wird von seinem alten Meister (Mako) erneut unter die Fittiche genommen, um selbst den " Death Touch " zu erlernen. Zusammen mit der Polizistin Karen Ryder (Terry Farrell) versucht Thomas die beiden Killer ausfindig zu machen. Aber er weiss, dass nur Einer gewinnen kann. Entweder er selbst, oder Jaho.
Von " Red Sun Rising " hatte ich mir mehr erhofft, zumindest im Punkto Action. Don Wilson darf zwar gewohnt gut austeilen, doch zwischen den Actionsequenzen herrscht absolute Öde. Aber wenn dann mal gefightet wird, dann auch richtig. Wie schon des öfteren choreographierte Wilson die Kämpfe selbst und dementsprechend gut und hart fallen sie dann auch aus. Nur der " Death Touch " selbst ist völliger Schwachsinn, es mag zwar so eine Kampftechnik wirklich geben, aber diese fantastischen Einlagen in Form des Glühens wirkt einfach nur lächerlich und nimmt dem Film eine Menge Glaubwürdigkeit. Ein deutliches Plus verbucht man mit dem sehr langen Endkampf. Leider wird hier nur gekämpft, Jaho begeht ein paar Morde und ein schickes Auto wird in die Luft gejagt. Mit Abwechslung, oder mal einem Shootout ist hier nichts los.
Leider setzten die Drehbuchautoren Robert Easter und Neva Freidenn auf endlose Dialoge und eine sehr aufgesetzte Lovestory. Der Film wird dadurch sehr in die Länge gezogen und läuft mit stark gedrosseltem Tempo. Dabei könnte man die klischeehaltige Story weitaus schneller erzählen. Mit dieser speziellen Kampftechnik bietet man zwar mal etwas Anderes auf diesem Sektor, aber der Rest ist dafür um so typischer. Innerhalb der Polizei gibt es wieder schwarze Schafe, diesmal gleich sehr viele, Jaho lässt Thomas andauernd am Leben, obwohl er ihm schon lange den Gar hätte ausmachen können, Karen verliebt sich mal wieder in Thomas und sein Meister prahlt mit altklugen Phrasen vor sich hin. Trotzdem finde ich, dass man für solch einen Film nicht unbedingt mehr an Story braucht, aber ein paar Wendungen und ganz besonders mehr Tempo hätte nicht geschadet.
Gelungen ist aber die Atmosphäre. Dieses mystisch angehauchte Flair ist deutlich zu spüren und vor allem am Anfang die japanischen Gärten machen etwas her. Der Score ist auch ganz gut, fällt aber viel zu wenig auf.
Don Wilson weiss sich auch hier wieder gut zu verkaufen und gibt dem Zuschauer dass, was er erwartet, nämlich schicke Fights. Terry Farrell gibt eine toughe Partnerin für Thomas ab, leider funktioniert der Humor zwischen den Beiden zu selten. Michael Ironside gibt den strengen Polizeicaptain, ansonsten dürften Soon-Tek Oh, Yuji Okumoto, James Lew und Mako noch ziemlich bekannt sein.
Fazit:
Man kann Megahy hier eigentlich keinen Vorwurf machen. Seine Inszenierung ist gut und bietet eine ordentliche Atmosphäre an. Das Drehbuch aber lässt zu viele Längen zwischen der Action zu, wobei Spannung manchmal durchaus aufkommt. Die Nahkämpfe holen den Film dann auch auf ein durchschnittliches Niveau. Die Darsteller sind allesamt auf gutem Niveau angesiedelt. Trotzdem eindeutig zu wenig Action, schwache Story, aber immerhin mit dieser mystischen Note.