Review

Seit dem tragischen Unfalltod ihres  Sohnes  steht die Krankenschwester Sarah (Anne Parillaud)  privat und beruflich neben sich. Als sie eines Abends nach der Arbeit heim aufs Land fährt, läuft ihr ein junger Mann namens Arthur (Arthur Dupont), gerade so alt wie ihr toter Sohn, vors Auto und behauptet, von einem Einbrecher verfolgt zu werden. Tatsächlich taucht bald darauf ein wütender Verfolger auf, worauf Sarah dem Jüngling vorübergehend Asyl in ihrem Haus anbietet. Dort spitzt sich die Situation bedrohlich zu...

Wenn auf der DVD-Hülle "Made in France" steht, weiß der geneigte Kenner, dass er meistens harte Horror-Kost vor sich liegen hat. Dies bestätigt sich auch schon in den Anfangsminuten, als der Sohnemann aus dem Fenster stürzt und in den Stahlschrauben aufgespießt wird, dass in "Home Invasion" nicht mit grafischer Gewalt gegeizt wird.
Man kann im gewissen Maße schon erahnen, wie die Geschichte ablaufen wird, doch vom Erzählstrang her setzt sich der Film von anderen Werken ab. Im positiven wie auch im negativen Sinn: Es ist zwar löblich, dass der Film zwischen Traum, Vergangenem und Visionen neben dem eigentlichen Plot wild hin und herspringt, auf der anderen Seite steht man gerade in der ersten Hälfte etwas auf dem Schlauch und fragt sich, was das für Menschen und für Szenen sind, die  zum anfänglichen Verlauf gar nicht so dazu passen wollen. Auch die Frage nach dem Haus, in welchem sich die Ereignisse abspielen, machen die Lage noch komplizierter und so wird "Home Invasion"  zu einem schwer zugänglichen Brocken, was etwas den Spaß ausbremst.
Natürlich ergibt später alles einen Sinn, doch so schön komplex der Film auch aufgebaut ist - es geht auf  Kosten der Spannung und meiner Neven. Im Nachhinein betrachtet denke ich, dass bei einem normalen Erzählfluss "Home Invasion" einen Tacken besser abgeschnitten hätte, weil das Gefühl der ärgerlichen Unwissenheit auch bis zum Abspann nicht verdaut ist.

Ich will den Film aber nicht kaputt reden, er fühlt sich düster an, manche Szenen sind echt heftig, wirken nicht aufgesetzt und sorgen für ein flaues Gefühl im Magen. Also diese Freigabe dürfte der Film nur knapp geschafft haben. Es sind zwar nicht viele harte, rohe Gewaltszenen, aber wenn eine kommt, hat die es faustdick hinter den Ohren und sitzt wie ein Schlag in der Magengrube.

Dennoch reicht es nicht, an die ganz großen Filme in diesem Genre anzuknüpfen. Neben dem schon erwähnten verwirrenden Erzählfluss reißt mich die Story mitsamt der Charaktere, dem sinnlosen Schluss nicht vom Hocker und bekommt noch zusätzlich einen Dämpfer durch ein großes Logikloch verpasst (wie soll ich das erwähnen ohne Spoiler? Mmmh, naja, sagen wir es mal so: In einem Kampf Mann gegen Mann könnte man ja mal noch ein paar Worte an die anwesende Frau richten).

"Home Invasion" ist ein fieser Genre-Beitrag aus Frankreich geworden. Fans können mal einen Probeblick riskieren. In meinen Augen jedoch lediglich Mittelmaß.

5/10
 

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