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  Was ist mehr wert: Eine gute Story, deren Umsetzung oder die Grundintention?
Im Grunde genommen sollte man ja schon sagen, dass eine gute Story und die richtige Umsetzung Gold wert sind für einen guten Film. Doch es gibt genügend sehr gute Filme, die kaum eine Story vorweisen können, trotzdem als absolute Klassiker gelten. Es gibt noch mehr Filme, die eine Superstory haben, deren Umsetzung aber so schlecht ist, dass man sich maßlos ärgert. Und dann gibt es solche Filme, leider viel zu selten, die eine zutiefst humane Botschaft vermitteln wollen, und alleine dadurch schon wohlwollend aufgenommen werden könnten. Zumeist werden solche Filme dann in falscher Hand stümperhaft in Szene gesetzt oder bekommen nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Was liegt da näher, wenn man vermeintlich mit politisch-religiösem Sprengstoff hantiert, dem geneigten Zuschauer mit den Trailern ein Action-Vehikel wie Tal der Wölfe vorgaukelt, um seine Nachricht an den Mann zu bringen!

Tatsächlich ist die Grundprämisse des Films auf Action ausgelegt: islamisch angehauchte fundamentalistische Terroranschläge, Verflechtung der Nationalisten in irgendwelche Nebenkriegsschauplätze, global angelegte Stories, schließlich ist ein Haupthandlungsort New York.

Doch was daraus entsteht, ist allein von der Grundintention her ein durch und durch humanistischer Aufruf zur Völker-und Religionverständigung aller Menschen: Toleranz, Vergebung, Nächstenliebe wird ganz groß geschrieben. Dass dieses Anliegen auch bei Danny Glover, Robert Patrick und Gina Gershon gut ankam, wird durch ihre Teilnahme an diesem Film eindrucksvoll bestätigt. Im Gegensatz zu den anderen US-Stars in neueren türkischen Filmen haben diese drei Akteure sich tatsächlich den richtigen Stoff ausgesucht.Dabei sieht man im Film tatsächlich eine Wandlung der Akteure hinsichtlich ihrer Vorurteile und eine Einsicht, die alle Beteiligten durchlaufen, was dem Film tatsächlich einen großen Schimmer Hoffnung verleiht.
Was aber definitiv festgehalten werden muß, ist die Schwäche des Drehbuchs, diese Wandlungen glaubhaft rüber zu bringen. Auch sind die Dialoge mehr als nur schwach. Viele Handlungsebenen sind sehr plump aufgezogen, und ziemlich aufdringlich wird der gütige Mann als solcher deklariert.
Diese Schwächen lassen sich aber mit zunehmender Spieldauer übersehen, da die Botschaft des Films eine wirklich schöne ist. Und um den Skeptikern den Wind aus den Segeln zu nehmen: Nein, es geht nicht darum, dass der Islam die einzig richtige Religion ist.
Viel mehr geht jede Religion mit der anderen Hand in Hand, Menschen jeglicher Hautfarbe sind Freunde, Vergebung ist besser als Rache, Vorurteile sollten getestet und abgeschafft werden. Ich schreibe das hier so deutlich, weil es nötig ist.
Und möglicherweise macht das der Film auch alles so plump, weil es unbedingt nötig ist? Möglich wäre das schon, denn für einen türkischen Film, ist die Machart eigentlich zu gut, um sich mit so schlechten Dialogen aufzuhalten. Vielleicht braucht das Publikum es nun mal so plump?

Gut ist der Film nicht wirklich, aber sehr gut gemeint, und das ist sehr viel mehr wert als der dritte Aufguß von beispielsweise Lethal Weapon.

Nicht qualitativ aber dennoch überzeugende 7 Punkte ...

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