Paul - Ein Alien auf der Flucht (2011)
... ist der neueste Streich des britischen Komiker Duos Simon Pegg und Nick Frost. Nach dem genialen "Shaun of the dead" und dem gutem "Hot Fuzz" war es wieder mal an der Zeit die beiden in einem Film zu vereinen. Das Drehbuch stammt auch von ihnen, jedoch führt nicht wie üblich Edgar Wright Regie, sondern Greg Mottola den ich bisher nur von "Superbad" kannte. Mein Kurzfazit vorweg: Paul ist Dank vieler Sci-Fi Anspielungen für Fans des Genres ganz nett, aber hat nicht die Klasse der Vorgänger.
Kurz zur Story: Paul ein Alien das aus Area 51 geflohen ist, wird von den beiden Sci-Fi Verrückten Graeme und Clive aufgenommen. Auf Ihrer Flucht vor FBI Agenten erleben sie so einiges. Hört sich simpel und dünn an und ist es auch. Die Story hat wenig Tempo, viel Vorhersehbarkeit und wenig Überraschungen zu bieten. Klar darum geht es bei "Paul" ja auch in erster Linie nicht, aber ist ja trotzdem in einer Komödie nicht verboten auch in diesen Disziplinen zu glänzen.
Das Darsteller Duo spielt gewohnt gekonnt auf und es tut gut die beiden wieder zusammen zu sehen. Auch die Nebendarsteller Kristen Wiig und Jason Bateman passen sich gut an, ohne den beiden die Show zu stehlen. Natürlich ist Paul die Hauptfigur, ein computergeneriertes Alien, daß sich komplett menschlich verhält inklusive derber Aussprache. In der deutschen Version hat Paul die Stimme von Bela B. (Die Ärzte), die mir anfangs überhaupt nicht gefallen hat, aber irgendwie dann aber auch passt oder vielleicht habe ich mich dann einfach daran gewöhnt.
Vermutlich soll Paul auch den lustigen Part im Film spielen, aber ehrlich gesagt hat das bei mir nicht funktioniert. Keine Frage das prinzipiell nette Alien Paul ist cool und hat sofort meine Sympathie erobert. Er flucht gerne, raucht allerlei und hat einen besonderen Humor, das ist alles ganz nett aber auch nicht mehr. Wenn man bedenkt daß das Drehbuch von Pegg und Frost stammt, fällt mir das Ergebnis zu harmlos und unlustig aus.
Das beste an "Paul" sind dann auch die beiden Sci-Fi Nerds selbst und die zahlreichen Anspielungen auf diverse Sci-Fi Filme. Geil sind z.B. die Szenen als die beiden die Comic-Con besuchen und ständig Leute in Stormtrooper Uniformen usw. rumlaufen - da geht mir schon einer ab. Doch das alles reicht nicht um "Paul" unvergesslich zu machen, denn leider ist auch die Gagdichte nur durchschnittlich und qualitativ schwankend. Ab und zu schmunzeln ist schon drin, aber richtige Brüller sind rar bis nicht vorhanden.
"Paul" der Film und auch Paul selbst sind wirklich nett, aber der ganze Film ist eine Spur zu brav und durchschnittlich geworden. Er macht definitiv Spaß und man reist gerne mit, aber am Ende war ich doch enttäuscht. Sicherlich ist die Messlatte für einen Pegg/Frost Film sehr hoch, aber nicht unüberwindbar. Etwas mehr Mut im Drehbuch und ausgefeiltere bessere Gags hätten ich mir von den beiden gewünscht. Hoffentlich steigert sich das Duo wieder wenn die "Blood and ice cream trilogy" komplettiert wird.
Paul - Ein Film mit Luft nach oben 6/10