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Gut gemachter Tierhorror hat immer Konjunktur und die Fans sind recht leidensfähig und das Label "Trash" ist noch lange kein Hinderungsgrund einem Film wie BETEMOTH – MONSTER AUS DER TIEFE nicht zumindest eine Chance zu geben. Die Story um eine Seismologin, einer Jugendliebe und dem Monster ist so beliebig, dass ich auch auf eine Kurzfassung verzichte. Lieber möchte ich den Interessenten versuchen näherzubringen, ob BEHEMOTH aus Trash Gesichtspunkten eine Sichtung wert ist und ob das Monster cool ist. Dazu gehören vor allem nicht perfekte, aber mit Liebe und Genreherz umgesetzte Special Effects. BEHEMOTH's Schauwerte in diese Richtung sind leider erwartungsgemäß durchwachsen bis extrem bescheiden.

Wackelnde Erde wird deutlich durch wackelnde Kamera simuliert. Die Synchronisation ist entsprechend dem C-Film Charakter oft nicht zu den Personen passend und mutet oft seltsam befremdlich an. Es dauert übrigens auch ganze 20 Minuten bis das völlig aus CGI bestehende Tentakelvieh endlich mal zumindest in Ansätzen durch den dunklen Nebel zu sehen ist. Schön sind die großen Glubschaugen, die einem groß wie Häuser aus dem Dunklen anstarren. Als ein ganzes Haus im Boden verschwindet fühlt man sich aber leider an die Effektkunst einer Augsburger Puppenkiste Vorführung erinnert. Einige spätere Überfälle im Dunkeln können mit etwas Atmosphäre und Grusel aufweisen.

Das unfreundliche Tierchen mit dem seltsamen Namen hat sogar historische Wurzeln. Es entstammt der jüdisch-christlichen Mythologie und zeigt sich später als eine recht kreative Mischung eines Kraken, gekreuzt mit einem Mega-Wurm, einer Riesenspinne mit einer Art Geierkopf. Die Macher haben nicht an Größenwahn gespart, es ist so groß wie ein ganzer Berggipfel. Spätestens wenn es sich voll im Bild ist entfaltet und unsere Protagonisten Reißaus nehmen müssen, präsentiert BEHEMOTH seinen ganzen positiven Trashcharakter und dreht von "unzumutbar" deutlich in Richtung "gerade noch sehbar. Für das Niveau eines SyFy Channel Films ist BEHEMOTH von den Effekten her sogar als durchschnittlich zu bezeichnen.

Leider kommt das Geschöpf nicht so richtig von der Stelle und furzt eigentlich nur auf einem Berggipfel rum und schreit sich die Monsterseele aus dem Hals. Deswegen ist die gefühlte Gefahr nicht sehr groß, die Menschen könnten einfach dem Ort fernbleiben und sich überlegen wie sie ihm mit militärischen Waffen Einhalt gebeten. In Bezug auf Gewalt oder Bluteffekte gibt es übrigens nichts zu vermelden. Es bleibt alles erstaunlich unblutig. Schade, mit ein wenig mehr Schmackes in dieser Richtung wäre eine höhere Wertung möglich gewesen. Für Tierhorrorfans mit großem Trashherz könnte BEHEMOTH einen kurzen Blick wert sein. Aber auch diese wird der Krakenwurm nicht wirklich aus den Socken hauen.

3,5/10 Punkten

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