Wieder mal ein Film, den ich mir hätte sparen können.
Evan (Stephen Colletti) schenkt seiner Verlobten Jennifer (Nikki Deloach) ein altes Haus, das er für billige 10.000 Dollar erworben hat. Dort will er mit ihr ein neues Leben und eine Familie aufbauen. Dass dieses renovierungsbedürftige Haus so kostengünstig war, ist auf seine tragische Vergangenheit zurückzuführen: Vor Jahren übten die Bewohner des Dorfes Selbstjustiz aus und ermordeten die dort ansässige Frau, die es mit ihrem Voodoo-Kult zu weit getrieben hat. Lediglich ihr neugeborener Sohn hat diese grausame Nacht überlebt. Der entstellte Mann ist nun wieder zurück und will sich für die Ermordung seiner geliebten Mutter rächen...
Es ist doch immer dasselbe: Bei den meisten DTV-Horrorschinken, die die Videotheken überfluten sind meistens die Cover und die Story auf der Rückseite das beste am ganzen Inhalt - und der Rest einfache B-Grütze zum Davonlaufen.
Auch der "Mask Maker" macht da keine Ausnahme, wobei der Film auf den ersten Blick nicht den Eindruck macht, dass er aus Händen untalentierter B-Filmer abgedreht wurde.
Wie auch immer, wir lernen das nette Paar kennen, einige von den Dorfbewohnern (u.a. auch Treat Williams), die aber alle schön schweigen, wenn es um die traurige Vergangenheit des Hauses geht. So weit, so mittelmäßig. Mein erster (persönlicher) Aufreger waren dann die Renovierarbeiten: Also das Renovieren nur aus frisch tapezieren und Fenster putzen besteht ist mir neu. Immerhin könnten ja auch so Mammutaufgaben wie neue Elektrik, neue Wasserleitungen etc auf die Verlobten zukommen, aber nee - is nicht. Einmal wischiwaschi und die Immobilie ist wieder im sechsfachen Dollar-Bereich. Für diese "Renovierungsarbeiten" haben Evan und Jennifer ihren ganzen Freundeskreis zusammengetrommelt, die nach getaner Arbeit (so in knapp vier Stunden ist fertig renoviert) nur zwei Dinge im Kopf haben: Party und Sex.
Und da fängt allmählich auch beim Zuschauer, der nicht viele Jahre selbst renoviert hat, die Schmerzgrenze an: Neben den beiden Hauptcharakteren, die schon nicht sonderlich gut gezeichnet wurden, besteht die komplette Clique nur aus unsympathischen, sexgierigen Luftpumpen, die sich dementsprechend schäbige Dialoge abhalten müssen. Kurzum: Keiner der Anwesenden wirkt auch nur im Ansatz sympathisch, dass da kein Mitfiebern aufkommen kann, wenn es um die Wurst geht.
Denn wir Zuschauer wissen es ja besser: Die Clique wurde zwar zum Putzen und dumm in der Gegend rumstehen gerufen, aber scriptmäßig dienen sie natürlich nur dazu, um den Mask Maker in die Hände zu fallen. Dieser Maskenheini hat natürlich nicht umsonst diesen Namen: Jeden Getöteten skalpiert er und setzt sich die Haarpracht auf, so dass er zu jeder Zeit ein anderes Aussehen besitzt.
Jedoch ist die Hatz inszenatorisch so erbärmlich ausgefallen, dass zu keiner Zeit Spannung aufkommt. Blut und Eingeweide gibt es zwar genug zu begutachten, aber hey: Wir brauchen auch dazu brauchbare Charaktere, mit denen wir mitleiden können. Der Mask Maker ansich kommt mir persönlich vor wie ein Michael Myers für Arme. Null Bedrohung, null Hintergrund.
Warum der Mörder nicht schon zwanzig Jahre vorher begann, im Dörfchen rumzumetzeln, vorallem für die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, kann wohl nur damit begründet werden, dass er im Dornröschen-Schlaf gelegen hat.
Aber immerhin hat der Film auch zwei gute Sachen: Zum einen Treat Williams, der im Endspurt in die Vollen geht (da hält ihn auch keine Axt im Rücken auf) und zum anderen ist mir aufgefallen, dass der Musikkomponist gar nicht so verkehrt war. Gibt diesem Musicmaker bessere Filme, denn mitreißende Scores scheint dieser Mann draufzuhaben.
Wie auch immer, "The Mask Maker" ist einer von den typischen Filmen, die man sich schenken kann. Man wird nichts verpassen. Austauschbar, belanglos und in Sachen Story, Spannung und Schauspieler ein einziges Ärgerniss.
3/10