Review

Guter, symbolisch und metaphorisch stark aufgeladener Film!

In teils hypnotischen und albtraumhaft-mystischen Bildern erzählt CABEZA DE VACA die Geschichte des Spaniers Álvar Núñes Cabeza de Vaca (Juan Diego) und seiner Odyssee über den amerikanischen Kontinent, wobei er viele unterschiedliche indianische Kulturen kennenlernte. Acht Jahre durchstreifte der Konquistador Mittelamerika vom heutigen Florida aus über Texas und Mexiko nach Californien. Dabei wirft der Film unter Berufung auf die Chronik des historischen de Vaca einen Blick auf vergangene und längst verschwundene, indigene Welten, die den Spanier inkorporierten und ihm kontrastierend die hässliche Fratze der Zivilisation aufzeigten. Als Schamane geriet er tief in die Vorstellungs- und Mythenwelt des Neuen Kontinents, was ihn seiner eigenen Wurzeln aber auch entrückte.

Ein sehr kraftvoller Film, der Fragen über Kultur, Zivilisation, Identität und Lebenswillen aufwirft, sowie der Eroberung der Neuen Welt verspätet einen Spiegel vorhält.

Zu beachten ist, dass es eine offizielle mexikanische und US-amerikanische Version gibt mit einer Laufzeit von knapp 95 Min. und dem gegenüber eine internationale Fassung mit 112 Min.. Letztere thematisiert unter anderem den Hungerkannibalismus unter den Spaniern und kontrastiert diesen mit einem anthropophagen Stamm blauer Amazonen. Die kürzere Schnittfassung enthält die Kannibalismus-Themen nicht!

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