Für Maik Ude gibt es ein Leben nach der BUTCHER-Trilogie. Der Mann hat sich merklich verbessert und kann mittlerweile sehr atmosphärische Bilder und Szenen arrangieren. Durchwachsen sind in ABNORMIS dagegen immer noch die schauspielerischen Leistungen und - Überraschung! - auch die Splatter-FX, weil Ude jetzt unverständlicherweise häufig auf Computeranimationen und -spielereien zurückgreift. Das dürfte einige Gorehounds verärgern, extrem hoher Blutgehalt hin oder her. Ansonsten ist zu der etwas unmotivierten Gewaltorgie, die so grobschlächtig daherkommt wie der klotzige Foltermeister in seinem Hobbykeller, noch zu sagen, dass sie sich storytechnisch in eine unerwartete Richtung entwickelt: Was als Torture Porn beginnt, endet als Geistergeschichte. Die Nummer will auch gar kein Ende finden, ist viel zu lang geraten. Trotzdem ist das alles in allem Udes bislang bester Streich.