I Want You (1998)

Ein Ex-Knacki kehrt in sein Heimatdorf zurück, wo er wieder auf die einzige "Liebe-seines-Lebens" trifft. Ein dunkles Geheimnis belastet ihre gemeinsame Vergangenheit. Obwohl er versucht wieder Kontakt zu ihr aufzubauen, will sie jeglichen zu ihm vermeiden. Über beide bricht ein Gefühlschaos herein.

Storymäßig hört sich das jetzt eher lahm an und genau das ist auch das große Manko des Films : er langweilt.

Andererseits wird die Geschichte der beiden Unglücklich-Verliebten mit einer derartigen Ruhe und Schwermut erzählt, dass dem Zuschauer die aussichtslose Lage der beiden und deren depressive Grundhaltung sehr gut vermittelt werden kann.
Handwerklich hervorragend umgesetzt wird hier auf beeindruckendste Weise mit den Farben gespielt, so dass es scheint, dass jede Szene in der gerade vorherrschenden Stimmung gehalten ist und eine Art Schleier über den scheinbar gematteten Bilden zu liegen scheint.

All dies lässt den Film unglaublich atmosphärisch wirken.
Perfekt untermalt wird der Trauerreigen von dem hypnotischen Soundtrack, wobei besonders das immerwiederkehrend Anfangslied eine gedämpfte Stimmung erzeugt.

Trotz alledem leider kein Top-Film, da er leider sehr an den Schwächen oder besser gesagt der Einfallslosigkeit der Story leidet.
Die Darsteller machen ihre Arbeit ganz gut, Charaktere sind auch einigermaßen interessant aber eben insgesamt nur Mittelmaß.

Positiv zu erwähnen ist jedoch, dass sich I WANT YOU von Liebesschnulzen a la "Schlaflos in Seattle" deutlich abgrenzt, wenn nicht sogar das Gegenteil dazu darstellt.

Für einen ruhigen Abend mit Depri-Stimmung also schon empfehlenswert.