Gosick (2011)

Gesamtbesprechung

Der Glauben an einen unbarmherzigen Sturm ist der wahre Wunschtraum des Homunculus

Gosick war neben Steins;Gate einer der Serienhighlights 2011. Das liegt nicht nur an der sehr gut durchdachten und einzigartigen Geschichte, sondern auch an den liebenswerten Charakteren, die die Serie zu bieten hat.
Gosick ist in erster Linie eine wilde Mischung aus Drama, Krimi und Mystery. Ein interessanter und vielversprechender Genremix eben. Natürlich gibt es auch wieder eine kleine Portion  Romantik, die hier allerdings nicht im Vordergrund steht, sondern eher unterschwellig die Beziehung zwischen den Hauptfiguren interessanter macht. Denn Victorique de Blois ist zwar einerseits eine überaus geniale Meisterdetektivin, trotzdem verbirgt sich hinter ihrer oft (nur gespielten) harten Schale, ein sehr weicher Kern, da auch sie genaugenommen nur ein einfaches Mädchen ist, das nach Schutz und Geborgenheit sucht. Kazuya Kujô versucht ihr genau diese benötigte menschliche Wärme zu geben und schafft es so an die anfänglich sture Viqtorique heranzukommen...
Aber wie gesagt lebt Gosick hauptsächlich durch seine tolle Geschichte, die mit der Zeit wie ein gigantisches Puzzle aus vielen Sub-Plots zusammengesetzt wird. Dabei gehen die Macher äußerst raffiniert vor, und spielen immer wieder sehr geschickt mit den Erwartungen der Zuschauer.
Wenn am Anfang der Genre-Schwerpunkt deutlich bei Krimi liegt, verschiebt sich das Genre fast übergangslos und schleichend zu einem mysteriösen und gruseligen Horror-Drama. Und dann gibt es eine weitere unerwartete Richtungsänderung die ich allerdings nicht verraten werde.
Mir hat es zum Schluss auf jeden Fall vollkommen die Sprache verschlagen...
Denn der Glauben an einen unbarmherzigen Sturm ist der wahre Wunschtraum des Homunculus.  

Mein Schlusswort:
Es ist ganz schön schwierig, eine Serie wie Gosick genau in ein passendes Genre-Förmchen hineinzupressen. In den 24 Episoden wird unheimlich viel erzählt, sodass dem Zuschauer nicht eine kleine Atempause vergönnt bleibt. Und das ist auch gut so, auch wenn wir üblicherweise die Luft zum Atmen brauchen^^

Apropos Atempause: Wenn ihr noch ein bisschen Luft zwischendurch habt, könnt ihr gerne meine Reviews zu weiteren Hits lesen.

Eure Mayoko