Ich kann es einfach nicht lassen: Egal, auf welcher DVD das Wort "Zombie" draufsteht, hab ich die Marotte den Film zu sichten. Auch wenn man überall davor gewarnt wird. Und das "Zombie Terror Experiment" macht da keine Ausnahme. Durch die Bank weg grottenschlecht.
Also: Dass an Weihnachten in Hochhäusern der Baum brennt, wissen wir ja schon seit "Stirb langsam". Jetzt versucht George Mendeluk, der in den letzten Jahren massenhaft B-Schund ablieferte, diese Location für eine Zombieinvasion zu missbrauchen, die durch ein Dampf-Virus (aha) von Terroristen in dieses Gebäude geschleppt wird. Die Überlebenden, die nicht infiziert sind, versuchen sich auf das Dach zu retten, da in den ersten sechs Etagen nur Leichen liegen und Zombies rumgrunzen. Unter den Überlebenden ist auch Cale (Jason London), der seine Tochter in der 4. Etage retten will.
Hört sich auf dem Cover ganz gut an, ist aber nicht wie in den meisten Fällen einfach nur "wenigstens" ein billig heruntergekurbeltes B-Movie, sondern hier trieft aus jeder Pore der Gestank von Abfall heraus.
Fans von Zombie-Filmen stellen keine allzugroßen Ansprüche. Es muss splattern, ein paar Gedärme sollen auch aus den Bäuchen gezogen werden, wir brauchen ein paar halbflache Charaktere, mit denen wir mitfiebern können und im allerbesten Fall läuft zudem noch Musik von der Band Goblin im Hintergrund.
Nun, von nichts alledem gibt es hier zu bestaunen. Die Schauspieler sind alles Abziehbilder, lediglich Jason London sticht minimal etwas hervor, auch wenn er öfters mal etwas nervig wirkt. Irgendwo machen mein Jugendheld C. Thomas Howell (der dem Highwaykiller die Stirn bot) und mein Jugendidol Judd Nelson (der Rebell aus "Der Frühstücksclub") mit - doch wirklich aufgefallen sind sie mir nicht. Das könnte auch am Alter der beiden damaligen Milchbubis liegen, die mir in den 80ern im Gedächtnis geblieben sind und danach nichts Großes mehr gerissen haben.
Wenn die Überlebenden nicht am Davonlaufen sind, können wir uns Hirnlos-Dialoge mit einer schlechten deutschen Synchro anhören, in denen es sich um die Epidemie dreht und dass das Hochhaus der totale Sicherheitstrakt ist, der (im O-Ton) das Gegenstück zur Area 51 darstellt. Beide Themen werden nahezu tot diskutiert, dass selbst dem härtesten Gore-Freak die Ohren bluten werden.
Diese "Area 52" steht also mitten in der Großstadt, in der ja nur ein KIK drin sein kann, in der Verona Feldbusch an der Kasse steht und falsch abzieht. Das ist natürlich sehr clever, denn Terroristen würden niemals in einem solchen Gebäude vermuten, dass die krassesten Experimente da drin vonstatten gehen.
Ach egal *grunz* - wir wollen Zombies, Splatter und Gore: Aber auch hier ist tote Hose. Zombies wursteln zwar durch die Gänge, aber alles was etwas blutig und matschig aussieht, wird in unsäglich schlechten Close Ups gezeigt, dass man von keinem richtigen Filmfluss sprechen kann und somit komplett die Übersicht flöten geht. Ich vermute, dass diese Nahaufnahmen lediglich dazu dienen, die Talentfreiheit in Sachen Splatter zu verbergen. Zudem wirkt dieser Trash so, als wäre er zensiert - oder einfach nur blöd zusammengeschnitten.
Und Mucke von Goblin gibt es auch nicht. Verdammt.
"Zombie Terror Experiment" ist nichtmals die Ausleihgebühr wert und macht so viel Spaß wie zwei Stunden beim Hausarzt im Wartezimmer zu sitzen. Von vorne bis hinten spannungsfrei. blutleer und absolut stümperhaft inszeniert.
1,5/10