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Es kommt nicht oft vor, dass Hollywood-Produktionen (auch wenn sie in diesem Fall durch viel Kulti-Multi vertreten sind) produziert werden, die komplett in Deutschland spielen. Aber um so geiler ist es natürlich, der amerikanischen Film-Schmiede zuzuschauen, was sie aus so ´´nem Reißer produzieren. Und das Ergebnis ist nicht schlecht, aber leider auch nicht so gelungen, dass man "Unknown Identiy" in höchsten Tönen loben kann.
Das amerikanische Paar Martin (Liam Leeson) und seine Frau Elizabeth Harris (January Jones) sind auf einer Dienstreise nach Berlin, um am Bio-Kongress teilzunehmen, bei dem es um Getreide geht, das unter allen Klima-Bedingungen wächst, kostenfrei für die Menschheit ist und in Deutschland das Knoppers in der Pause sparen würde, sowie auch in armen Ländern den Hunger bzw. das Überleben vieler Menschen sichern würde, die sich nicht täglich, so wie ich, von Nudeln mit Pfeffer und Maggi ernähren.
Zum Kongress packt es der arme Martin nicht. Denn am Flughafen hat er seinen wichtigen Koffer stehen gelassen. Während seine Frau im Hotel eincheckt, nimmt er die bittere Reise in einem Mercedes-Taxi (von Mercedes bekommt man verdammt viel zu sehen, ui) zurück, um den Koffer zu erhaschen. Doch leider kommt es nicht soweit. Durch einen Unfall stürzt sein Taxi in die Spree, und die gepiercte Taxi-Fahrerin (Diane Krüger, endlich mal in einer richtigen Rolle) rettet ihn in letzter Sekunde vor dem Ertrinken.
Martin erwacht vier Tage später aus dem Koma, und als er einfach nur zu seiner Frau will, kennt sie ihn nicht mehr und hat einen anderen Ehemann als Lebensgefährten. Paranoia oder Schizzophrenie ist hier die Frage?
Und so dürfen wir "Schindler" Leeson zuschauen,  wie er versucht, seine eigene Identiät herauszufinden, und während seiner ganzen Entdeckungsreise wird er noch von Profi-Killern heimgesucht, die ihn gerne platt machen würden.

Man kann hier keine großen Vorwürfnisse machen -außer dass Mercedes wohl viel Geld reingebuttert hat, für möglichst viel Autos unterzubringen.

Die Story hat was, man tüftelt bis zum Ende dran, warum denn die Kacke am dampfen ist und Berlin ist so schön weiß/schwarz gemalt, dass wir es eigentlich empfinden können, dass hier ein neuer "Mad Max"-Endzeitstreifen vorliegt. Neben Bruno Ganz (und anderen deutschen Schauspielern) hat man auch das Vergnügen, Frank Langella (der Penis aus "Dave") zuzuschauen, wie sie Ihre Auftritte in "Unknown Identity" verbringen. Es wird zu keiner Zeit langweilig. Diane Krueger verpasste man mal die Ossi-Assi-Rolle mit gepierctem Gehirn, und wow, sie glänzt mehr, als ihn  vielen anderen 08/15-Rollen. Dieser Film ist eigentlich Poppcorn-Kino vom Feinsten, das Treiben ist hochunterhaltsam und spannend im Verlauf, bis der Braten endlich  gelüftet wird.  Dass  danach das Alles-wird-Gut-Klischee   aus dem Hut gezaubert wird, kann man verschmerzen.

Alles in allem ein ordentlicher Thriller mit geiler Bestzung, der komplett in Deutschland spielt. Schöne Sache.

7/10

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