UNKNOWN IDENTITY
Ein sehr sauber gemachter Thriller mit Neu- Action- Held Liam Neeson und Diane Kruger (Deutschlands Exportschlager in Hollywood). Besonders schön eignet sich die winterliche Kulisse Berlins zum verworrenen, düsteren, ausweglosen Thriller. Die meisten Verschwörungsfilme, in denen jemand die Identität verliert oder wechselt, finde ich meistens unerträglich. Dieser war gut gemacht.
Zu den schauspielerischen Leistungen: alle haben irgendwie hölzern gespielt, sie haben ihre Sache gut gemacht, eine solide Leistung abgeliefert, aber eben nicht mehr. Nicht mal der gute Ex-Charakterdarsteller Neeson. Eine Art Over-Acting hat hier Bruno Ganz abgeliefert. Ein sehr pathetische Darstellung, zu übertrieben. Ich denke nicht, dass es einen Ex-Stasi-Mitarbeiter gibt, der jedem sofort seine komplette Stasi-Vergangenheit auftischt. So nach dem Motto: "Hallo möchten sie einen Kaffee? Ja, ich war hoher Stasiagent, wir haben alles und jeden ausspioniert und ich war der Beste, daher jetzt Privatdetektiv!" Nicht mal als vom Tode Geweihter würde man das machen.
Außerdem fand ich die "Bruno-Ganz-synchronisiert-sich-selbst"-Sache ganz schlimm.
Schöner Gastauftritt von Karl Markovics als deutscher Arzt im Krankenhaus, aber leider wurde er hochdeutsch synchronisiert. Bei dem schönen österreichischen Dialekt jammerschade.
Grundsolide, aber auch wieder schnell vergessen. Aber Berlin eignet sich auf jeden Fall als Kulisse für große Hollywood-Filme, nicht nur bei Billy Wilder.
7 von 10 Punkten