Unknown Identity (2011)
Liam Neeson´s Karriere hat seit "Taken" einen großen Schub erhalten und er ist nun noch gefragter. Absolut zurecht denn er hat mit "Taken" den sicherlich besten Action Film der letzten Dekade hervorgebracht. Ein solches Schwergewicht darf man bei "Unknown Identity" nicht erwarten, denn es handelt sich hier um einen Thriller von Jaume Collet-Serra (House of wax, Orphan) der mehr auf Spannung und Story setzt. Mein Kurzfazit vorweg: eine spannende Identitätskrise mit hervorragenden Schauspielern und hohem Unterhaltungswert.
Nur kurz etwas zur Story: Martin Harris (Liam Neeson) ist Wissenschaftler und soll in Berlin einen Vortrag halten. Auf dem Weg dorthin hat er einen Unfall und als er aus dem Koma aufwacht, kennt ihn keiner mehr.
Solche "wer bin ich" Thriller gibt es schon einige aber "UI" hebt sich hier von vielen Genrekollegen positiv ab. Dem Zuschauer geht es sehr lange so wie der Hauptfigur, man hat einfach keine Ahnung was hier los ist bzw. wer hinter was steckt. Es ist spannend zu sehen wie Martin mit der Situation umgeht und wie er nach der Auflösung sucht. Die Auflösung kommt auch erst sehr spät im Film und war für mich schon überraschend und hätte ich so nicht vorhergesehen.
Die Rolle des zuerst Verwirrten, dann Entschlossenen steht Liam Neeson hervorragend und die Action Einlagen nimmt man ihm auch voll ab. Auch die anderen Darsteller überzeugen, vor allem Bruno Ganz als Ex-Stasi Schnüffler ist einfach genial.
Auch inszenierungstechnisch ist "UI" gelungen, der Mix aus Spannung, Action und Logik stimmt. Gerade die gebotene Action, oft in Form von Verfolgungsjagden, ist sehenswert und für einen Thriller großzügig dimensioniert. Interessant ist auch die Tatsache, daß der Film (zumindest die Außenaufnahmen) komplett in Berlin gedreht wurde, was dem Film zusätzlichen Charme und Atmosphäre verleiht.
Zu Meckern gibt es bei "UI" nicht viel. Die Story hätte noch etwas attraktiver gestaltet/gewichtet werden können - gerne hätte man mehr Hinweise über die verschiedenen Theorien was hier los ist verteilen können. Die lange Ahnungslosigkeit ist zwar einerseits spannend, aber irgendwie auch etwas ernüchternd beim Sehen, zumindest am Anfang.
"Unknown Identity" ist ein guter Identitäts - Thriller mit einem hervorragenden Liam Neeson der 110 spannende Minuten bereithält. Nicht perfekt aber besser als viele ähnliche Werke.
Ideal um die Wartezeit auf "Taken 2" erträglich zu machen 8/10