Review

Die Koreanische Antwort auf 96 Hours. Diese Aufschrift ziert das back cover des Films. Ich weiß nicht ob 96 Hours aka Taken wirklich eine Antwort braucht, oder ob The Man From Nowhere irgendwem eine Antwort schuldig ist, denn es handelt sich hier um einen großartigen asiatischen Film, welcher sich vor keinem anderen dieses Genres verstecken muss.Story (kopiert vom back cover):

Tae-Sik lebt zurückgezogen und geht seiner Tätigkeit als Pfandleiher nach. Als sich seine Nachbarin durch einen Drogendiebstahl mit einem mächtigen Kartell anlegt und die Ware in seinem Pfandhaus versteckt, wird er unfreiwillig in die Sache hineingezogen. Die Nachbarin wird samt ihrer Tochter So-mi entführt und Tae-sik wird gezwungen, einen Job für das Kartell zu übernehmen, will er sie wiedersehen. Schnell wird ihm klar, dass er damit zur Marionette der Drogenbosse wird und es keinen Ausweg mehr gibt. Doch das Kartell hat nicht mit einem Pfandleiher gerechnet, der ein ausgebildeter Special Agent ist.

Zugegeben, die Story ist natürlich nichts neues, aber bietet dennoch alles um so einen Film zu dem zu machen was er sein will, ein Rachefilm. Vor allem auch die Beziehung von Tae-Sik und des Mädchens So-Mi steht im Vordergrund, und erinnert doch einige mal (v.a. zu Beginn) an Leon - der Profi, was ich positiv finde. Die Story wird insgesamt nochmals etwas drastischer und dramatischer, als man erfährt das es sich hier nicht nur um ein Drogenkartell handelt, sondern diese auch Organhandel betreiben. Das Feindbild ist somit klar definiert und man will als Zuschauer nur eins sehen, die Typen bluten.

Won Bin aka Tae-Sik macht seine Sache als Hauptdarsteller perfekt. Wortkarg, kühl, durchdacht, eiskalt. Etwa so wie Ryan Gosling in Drive oder eben Jean Reno in Leon - Der Profi.
Auch alle anderen Darsteller spielen authentisch. Es gibt auch einige Anime-Artige Verhaltensmuster bei einigen wenigen Nebendarstellern, d.h. sie neigen dazu zu übertreiben(Gestik), ins komische reinzudriften. Dies hält sich aber zum Glück sehr sehr in Grenzen und stört nicht weiter.

Optisch ist der Film eher "dunkel" gehalten (so zumindest mein empfinden). Viele Aufnahmen bei Nacht. Ruhige Bilder, nie zu schnelle Schnitte und dabei musikalisch immer 1A Unterlegt. Auch gibt es immer wieder Kameraeinstellungen die ich so noch nirgends gesehen hab.

Es geht natürlich auch Actiontechnisch recht gut zur Sache, allerdings immer gut dosiert, top choreografiert, und gut gemischt mit ruhigen Momenten(vor allem die ersten Hälfte beinhaltet mehr ruhige Momente als Actionreiche), die aber niemals irgendwelche "Längen" haben oder stören, im Gegenteil. Die Spannung ist von Anfang an gegeben und steigert sich zum Ende hin immer mehr.

Was den Gewaltgrad betrifft, so übertreibt der Film egtl. nie. Bis auf einen (genialen) Kampf am Ende. Hier geht es schon recht brutal zur Sache und man sieht schon sehr detailliert was man so alles mit einem Messer anstellen kann.

Das Ende des Films könnten manche als zu kitschig empfinden, und auch für mich wandelt es auf einen schmalen Grat, bleibt aber für mich persönlich noch im positiven Bereich.

Ich hab jedenfalls den Film gesehen den ich mir so erhofft hatte, und wurde nicht enttäuscht.

Großes Kino.

9/10

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