Review

Brotherhood

Der erfreuliche und deutliche Aufwärtstrend in "Lethal Justice" darf mit der nächsten Doppelfolge "Brotherhood" weitergehen. Storytechnisch geht es zwar etwas abwärts, doch dafür lassen es Seagal und Co actiontechnisch ordentlich krachen. Nicht nur was die Menge der Actionszenen angeht, sondern auch die Qualität, ist "Brotherhood" bisher das Maß der Dinge. Endlich erfahren wir mal etwas über Elijah Kanes (Steven Seagal) Vergangenheit, die sich leider von der seiner in Actionfilmen verkörperten Charaktere kaum unterscheidet. Mal wieder arbeitete er für die Regierung, diesmal als Profikiller, jedoch hat er auch eine tote Frau zu beklagen, was sogar ein paar Emotionen in Kane hervorruft. Ansonsten wäre vielleicht zu beklagen, dass Teammitglied Juliet (Meghan Ory) in dieser Doppelfolge schrecklich auf der Strecke bleibt und kaum Screentime hat. Ansonsten haben Steven Seagal und Joe Halpin eine Geschichte zusammengekleistert, die ein wenig an "Into the Sun" erinnert. Auch hier will die Yakuza mit den Tongs kooperieren und dazu müssen alle Feine ausradiert werden, hier in Form einer mexikanischen Bande.


Doch Elijah Kane und seine Truppe wollen der Yakuza in Seattle Einhalt gebieten. Bei einem Einsatz tötet Kane den Bruder des Yakuza-Bosses Kenjiro (Warren Takeuchi) und steht fortan selbst auf der Abschussliste. Auch sein Informant, ein abgehalfterter Mechaniker entpuppt sich als unzuverlässig, da er hinter Kanes Rücken Geschäfte mit der Yakuza macht.
Die Geschichte mit der sich anbahnenden Geschäftsbeziehung zwischen der Yakuza und den Tongs stammt aus der Klischeekiste und dient nur als Aufhänger, um die recht zahlreichen Actionszenen zu verbinden. Etwas besser ist die Chose mit der Geiselnahme, denn ein verzweifelter Familienvater nimmt den Direktor einer Bank als Geisel, weil der ihm sein Haus weggenommen hat. Natürlich muss hier Kane höchstpersönlich vermitteln, aber hier wird Kritik am System der Banken laut und selbst der sonst so versteinerte Kane muss hier auf die emotionale Tour vorgehen. Ansonsten hat man die Ermittlungen von Kanes Truppe auf ein Minimum reduziert, schließlich gilt es nur HIntergrundinfos über die Yakuza zu sammeln und einen Club in der Stadt auszumachen, wo fast immer die selben zwei Fighter im Käfig kämpfen.

Die Locations sind auch hier eher karg, die Ausstattung minimal, doch immerhin bekommt man hier mal eine richtige Autoexplosion zu sehen, die der etwas tollpatschige Brad Gates (Kyle Cassie) verschuldet, der Kane bei den Ermittlungen unterstützt. Die Action besteht aus einigen Shootouts und besonders Keilereien. Seagal scheint sich hier besonders fit gefühlt zu haben und langt ordentlich zu, sogar mal wieder gegen mehrere Gegner auf einmal. Die Shootouts sind sogar gut choreographiert und bieten ein paar blutige Einschüsse, wer richtig spektakuläre Action will, ist hier allerdings falsch. Dennoch ist "Brotherhood" von Regisseur Wayne Rose (Battlestar Galactica), größtenteils ohne optischen Firlefanz.
Steven Seagal mischt hier erneut deutlich mehr mit, gönnt sich einige Fights und versucht zumindest Emotionen zu zeigen. Sarah Lind, Meghan Ory, Warren Christie und William "Big Sleeps" Stewart scheinen sich mittlerweile auch besser in ihre Rollen zurecht zu finden und spielen auf gutem Durchschnittsniveau.

"True Justice" dreht nach der gelungenen Doppelfolge "Lethal Justice" nochmal richtig auf, besonders actionmäßig dürfte hier der Höhepunkt liegen. Die Story ist eher 08/15, bei den Sets hätte man sich teilweise mehr Mühe geben dürfen, aber Rose erzählt lückenlos und die Darsteller können sich mittlerweile sehen lassen. Daher auch hier gebe ich faire 6 Punkte.

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