Review

Pilot-DVD

Schriftsteller Mike Dolan kehrt nach längerer Abwesenheit in seine Heimatstadt Glory zurück. Auf der Fähre wird er Zeuge, wie ein Mann über Bord gestoßen wird, doch niemand glaubt ihm. Als jedoch ein makabres Brettspiel entdeckt wird, in welchem zum Mord aufgerufen wird, geraten die Jugendlichen von Glory in Verdacht. Mike und sein Freund Rudy, der örtliche Sheriff, müssen den Fall aufklären. Doch damit nicht genug: bald wird die angehende Schönheitskönigin ermordet und ein als Clown maskierter Killer terrorisiert das Städtchen.

Ich wußte gar nicht das Demontown eine Fernsehserie ist/war als das Cover mit dem Kommentar "von den Machern von Sream und ich weiß was...." lässig vom Grabbeltisch entgegenlachte. Kurz recherchiert brachte es die Serie aber lediglich auf neun Episoden, was im Grunde ja eigentlich einer Hinrichtung erster Klasse entspricht. Ich gehe mal davon aus, daß auf der DVD einfach die ersten beiden Folgen geklatscht wurden, denn nach einem Pilotfilm sieht das Ganze jedenfalls nicht aus. Auch der deutsche Vertrieb schien seinem Import wenig zu trauen und benannte das Kind vom Original "Glory Days" um in Crime Scene Lake Glory oder kurz CSL und wollte sich damit ganz bestimmt nicht an die erfolgreichen CSI Serien anhängen.
Standort der Geschichten ist eine kleine Insel im Nordwestpazifik und die Wehwehchen der Leute aus der kleinen Stadt Glory. Es wird zwar nie explizit erwähnt, aber hier muß sich der berühmte Jungbrunnen befinden, denn die wichtigen Positionen der Stadt (Sheriff, Buchautor, Gerichtsmedizinerin) sind mit Anfang- bis Mittzwanzigern besetzt, oder aber die Produzenten wollten doch eher das jüngere Publikum ansprechen. Vom Typ her kann man da von einer Krimiserie mit leichtem Mystery Touch sprechen. Jede Folge gibt es einen neuen Meuchler, nur die zwischenmenschlichen Beziehungen untereinander werden durchgewalzt, denn nach seinem Buch über die Stadt hat Held Mike es zunächst mit allen Bewohnern nach Strich und Faden verschissen, was sich dann leider zu oft in soapigem Gefühlsgedusel äußert.
Die Krimifälle sind dabei eigentlich ganz ok, aber sicher nicht herausragend. Mir fiel es allerdings jedes mal schwer diesen Yuppiehaufen als Schmalspur-Columbos zu akzeptieren. Abgesehen davon ist aber auch sicher nicht die erste Darstellerriege hier am Start. Die Leute leisten einen akzeptablem Job, bekommen aber im Gegenzug auch wirklich grauslige zwischen die Kiemen geschoben. Wirklich Mitleid aufgrund der vorzeitigen Absetzung brauch man aber eher nicht zu haben. Hier werden nur bekannte Zutaten zusammengeschüttet, die man anderswo deutlich besser haben kann.
4/10

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