Review

Produktionskosten: $150 Mio., World Box Office $39 Mio. Was war denn da los?

Nachher ist man immer schlauer. Bei Disney offenbar nicht. Nachdem Robert Zemeckis‘ Eine Weihnachtsgeschichte 3D (2009) bereits über $200 Mio. verschlang und in den USA nur vergleichsweise magere $137 Mio. wieder einspielte, investierte Disney dennoch in ein weiteres, sündhaft teures Motion-Capture-Projekt, das erneut Zemeckis‘ Firma ImageMovers Digital auf die Beine stellte.

Heraus kam eine durchaus sehenswerte Science-Fiction-Story mit tollen Actionsequenzen, schöner Musik, ansprechender Tron Legacy-Optik, netten Gags und einem dramatischen, überraschend ans Herz gehenden Finale.

Der Junge Milo erlebt, wie seine Mutter nachts von Aliens entführt wird und schafft es im letzten Moment, unbemerkt in das UFO zu gelangen, das umgehend in Richtung Mars abhebt. Dort beginnt ein Rennen gegen die Zeit. Denn die Marsianer wollen Milos Mom einer Prozedur unterziehen, die sie nicht überleben würde ...

Der Film kam am 11. März 2011 in die US-Kinos, blieb bereits da hinter Battle: Los Angeles zurück und verlor das Zielpublikum schnell an den eine Woche zuvor angelaufenen Rango sowie den später startenden Gregs Tagebuch 2. Vielleicht lag es auch am uncoolen Titel. Mars Needs Moms, also bitte! Mars Adventure wäre besser gewesen. Aber wie auch immer: es sollte einfach nicht sein.

Knackpunkt der Motion-Capture-Technik ist für mich auch hier das Aussehen der menschlichen Figuren. Während James Cameron in Avatar absolut überzeugende Charaktere schuf, sahen die Protagonisten in Robert Zemeckis‘ Werken stets ziemlich freaky aus und erinnerten mit ihrer hölzern-verstörenden Gestik und Mimik stark an Zwischensequenzen von PlayStation-Spielen.

Nachdem Zemeckis zehn Jahre seines Lebens mit diesem Quatsch verplemperte, hatte er nach dem Mars-Desaster endlich ein Einsehen und ließ die Finger davon. 2011 stellte Disney den Betrieb von ImageMovers Digital dann ganz ein. Das geplante Remake vom Yellow Submarine liegt somit auf Eis.

FAZIT
Schöner Sci-Fi-Film für die ganze Familie im Allgemeinen und 8-10-jährige Jungs im Besonderen. An der 3D-BD gibt es bis auf etwas Ghosting nicht viel auszusetzen. Wer schwächere 80er-Streifen wie Explorers, Starfight oder Der Flug des Navigators mochte, ist hier richtig.

Film 6,5/10
3D-BD 9,0/10

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