Es beginnt mit einer kurzen brutalen Hinrichtung und selbst vor…..wird nicht halt gemacht. Härte und die damit visuell verbundene Zeitlupe dieses Gewaltaktes erinnern irgendwie gleich ein klein wenig an den Stil von John Woo. Danach wird die Geschichte die sich um das Aufwachsen und die Rache eines kleinen Kindes für den Tod seiner Eltern behutsam aufgebaut. In klassischer Manier wird der Junge bei einem unnachgiebigen, aber gerne lächelnden Meister in Kampfsport ausgebildet. So weit, so gut, und somit bewegt man sich gut katalogisierbar in genreüblichen Konventionen.
Kampfsport Fans wird dieses setup somit bestens bekannt vorkommen. Was fehlt ist allerdings die tiefer gehende charakterliche Ebene und Analyse von Meister und Schüler oder auch ggfs. komödiantische Szenen wie in anderen Ecken des Genres. Es wirkt alles ein wenig gehetzt und es wird somit wenig darstellerische Tiefe geboten. Die Kämpfe selbst sind nicht auf einen ONG BAK oder THE RAID Niveau, aber im Durchschnitt ähnlicher B-Filme absolut angemessen bis sehr gut. Die Techniken sind relativ schnörkellos und auf den schnellen Endschlag ausgelegt und wir erleben kein aufwendig choreographiertes Kung-Fu Ballett.
Der Härtefaktor ist in diesen Szenen hoch und wird durch zusätzliche entsprechend blutige Schießereien flankiert. Eine eigene Note verschafft sich REBIRTH dann wenn er auf Kreativität und Eigenständigkeit setzt, wie zum Beispiel in einer gelungenen Kampfszene in einem Aufzug mit 2 Gegnern und wie man diese am besten an der Wand fixiert. Ab Mitte des Films wird auch immer mehr auf Action gesetzt und REBIRTH erweist sich somit für Genrefans sicherlich nicht als Highlight, aber durchaus unterhaltsamer Beitrag für den sich die Zeitinvestition doch lohnen könnte.
Der heute 30-jährige Hauptdarsteller Jon Foo hat schon etwas Erfahrung im Gerne sammeln können (STREETFIGHTER, UNIVERSAL SOLDIER, REVENGE OF THE WARRIOR) und ist auch physisch recht präsent und agiert glaubhaft. In den mehr die konventionelle Schauspielerkunst fordernden Szenen, Mimik, Gestik und dem Transport von Emotionen über die Leinwand findet er seine darstellerischen Grenzen. Kurz gesagt, er ist - zumindest für mich - kein Darsteller, mit dem man aufgrund seines schlimmen Schicksals und den nachfolgenden Ereignissen nachhaltig mitleidet.
Als leider etwas durchwachsen, aber durchaus hörbar, erweist sich auch die deutsche Synchronisation. Somit verbleibt REBIRTH - DIE RACHE STIRBT NIE, BANGKOK REVENGE oder auch BANGKOK RENAISSANCE wie er sich selbst am Ende des Vorspanns nennt, im passablen bis guten Durchschnitt ähnlicher Filme stecken und kann keine Klassiker-, Härte- oder sonstige Kreativitätspunkte über die Masse ähnlicher Filme hinweg sammeln.
5,5/10 Punkten