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Wieder mal ein gutes Beispiel für eine zwar bekannte, aber genial einfache Grundidee die leider durch eine mangelhafte Umsetzung verwässert wurde. Das Zweipersonenstück von Camila (Andrea Montenegro) und Dario (Luis Fernando Bohoquez) spielt mit dem täglich wiederkehrenden Murmeltiereffekt: Sie wacht nach einem One-Night-Stand neben ihm auf und er tötet sie. Die Zeitschleife beginnt, sie wacht wieder auf und versucht erneut zu überleben. Aber dies ist zwecklos, immer wieder gelingt es ihm sie zu töten, obwohl sie jedes Mal nach dem Aufwachen weiß was passieren wird. Das ganze spielt natürlich noch in nur ganz wenigen Räumen. Funktionieren kann ein Kammerspiel wie dieses, wenn technisch und darstellerisch eine ansprechende Umsetzung geboten wird.

WAKE UP AND DIE allerdings schafft es nicht dieses zu liefern oder die Spannungsschraube hochzudrehen und dieses grundsätzlich packende Szenario mit Leben zu füllen. Man hält durch, weil man natürlich den Gag der Geschichte bzw. die Auflösung mitbekommen will. Es ist am Ende aber ein Todesloop für den Zuschauer. Tatsächlich gibt es auch mal vereinzelt spannende Momente, da die Szenen immer mehr ausgebaut und ein wenig variiert werden , aber die grundsätzlich hohe Redundanz der Szenen zehrt schon an den Nerven. Jegliche Logik muss natürlich bei diesem setup außen vor bleiben sonst funktioniert die Zeitschleifengeschichte nicht. Irgendwie stimmt alles nicht bzw. ist auf unfreiwillig trashigem Niveau.

Dies betrifft die Synchronisation, die billigen Bildeffekte mit Wackelkamera sowie der unglaublich schlechte Soundtrack mit elektronischem Pupsen und Fiepen wie 1983 auf Commodore Amiga produziert. Und die FSK 16 für den Film (siehe unten) gibt es sicherlich nur wegen der fast permanenten Nacktheit der Darsteller, das bisschen Blut kann es nicht gewesen sein. Wieder einmal zeigen die Superlativen der Werbesprüche zu diesem Film, dass je mehr von dieser Seite aufgeboten wird umso weniger davon im Film wirklich drin ist. Um eine Reihe von knackigen Sprüchen vorzuweisen werden oft sogar Zeitschriften oder webseiten zitiert, die es gar nicht gibt wenn man mal recherchiert, oder - wie im Falle von WAKE UP AND DIE - wird mal flugs eine englische imdb (Filmdatenbank) Überschrift ("arty exploitation with horror elements) zum Film ins Deutsche übersetzt ("Künstlerische Exploitation mit Horror-Elementen") und als Kritikhighlight angebracht.

Mal davon abgesehen, ob das mit dem Verfasser der Rezension so abgeklärt ist, weiß der erfahrene Leser von Rezensionen, dass gerade auf imdb die ersten Rezensionen meist von Freunden und Förderern des Films stammen und deutlich zu positiv sind. Das negative Sahnehäubchen ist mal wieder, dass der Film eine FSK 16 Freigabe erhalten hat und nur durch einen FSK 18 Trailer mit dieser verkaufsträchtigen Freigabe veröffentlicht wird. Der einzige Lichtblick - zumindest für männliche Zuschauer - ist die zu gefühlt 90% der Laufzeit von rund 80 Minuten nackt oder sehr leicht bekleidet durch das Bild laufende Darstellerin Andrea Montenegro. Dies ist schon ein Armutszeugnis für den Rezensenten, aber auch den Film wenn man sich darauf zurückziehen muss…

2,5/10 Punkten

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