Ein Pariser Investment-Banker in den 1960er Jahren solidarisiert sich mit den Hausmädchen (allesamt spanische Einwanderinnen), die im Dachgeschoss unter miesen Bedingungen hausen und ihren harten Dienst in jeweils verschiedenen Luxus-Eigentumswohnungen des Hauses verrichten. Sein Interesse für die Immigrantinnen bringt ihm den Argwohn der feinen Gesellschaft und das Unverständnis seiner Ehefrau ein. Als seine Ehe mächtig kriselt, zieht er sogar im Dachgeschoss bei den Frauen ein. Das ist ihm ganz recht, denn er hat vom bourgeoisen Leben die Schnauze voll, und im Dachgeschoss kann er dem Dienstmäschen Maria, in das er sich verliebt hat, näher sein. Doch Maria will nicht mit ihm durchbrennen; sie denkt, er sei bei seiner Ehefrau besser aufgehoben, während sie, Maria, nach Spanien zu ihrem Sohn gehöre.
Der Film ist totaler Mainstream, der niemandem wirklich zu nahe treten und den Zuschauer nicht zum Nachdenken über unangenehme soziale Fragen bringen will. Das ist unverfängliches Wohlfühl-Kino, welches die sozialen Aspekte seiner Geschichte schön in Zuckerwatte packt.
Kann man als Zuschauer mit diesem Umstand leben, ist LES FEMMES DU 6ÈME ÉTAGE durchaus sehenswert. Der Film hat sehr viel Charme, er hat Witz und Elan, er hat einen drollig-sympathischen Protagonisten und temperamentvolle spanische Dienstmädchen, was immer wieder zu tollen Begegnungen zwischen den gesellschaftlchen Klassen führt; zudem ist der Film sehr elegant und ohne unnötige Mätzchen inszeniert. Rührseligkeit gibt es hier freilich auch, aber aufgrund dessen dass die Dienstmädchen sehr liebevoll gezeichnet sind, kann man als Zuschauer durchaus Empathie für sie und ihre diversen kleineren und größeren Probleme entwickeln.
Im letzten Drittel gefiel mir dass sich ein trauriges, für eine RomCom untypisches Ende abzeichnet. Dann verärgerte der Film mich aber mit einer prototypischen "Er will Sie zurückgewinnen"-Aktion, die plötzlich aus dem Hut gezaubert wird. Dann aber im letzten Moment kriegt der Film noch die Kurve und schließt mit einem offenen Ende, das mehrere Interpretationen offen lässt. Dieses Spielchen mit RomCom-Konventionen fand ich dann letztendlich sehr lustig und auch gar nicht unclever.