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"Hisss": Ein faszinierendes und zugleich verstörendes Horrormärchen mit mythologischem Einschlag

Hisss, unter der Regie von Jennifer Lynch, ist eine visuell beeindruckende, wenn auch oft kontrovers diskutierte Mischung aus Horror, Mythologie und Fantasie. Der Film verfolgt das indische Konzept der Nagin, einer weiblichen Gestaltwandlerin, die Mensch und Schlange sein kann, und bringt es in einen westlich angehauchten, modernen Thriller-Kontext.

Mallika Sherawat beeindruckt in ihrer wortlosen, körperbetonten Darstellung der Nagin. Ihre Rolle lebt von ihrer Körpersprache und Ausdrucksstärke, da sie meist als stille Rachegöttin auftritt. Besonders hervorzuheben sind die intensiven Begegnungen, in denen sie jenen hilft, die sich in Not befinden, und auf ihre ganz eigene Weise Vergeltung übt. Irrfan Khan liefert als Polizist Vikram Gupta eine bodenständige und glaubwürdige Darstellung und bringt eine emotionale Tiefe in den Film, besonders in seiner Rolle als Unterstützer der Nagin und als Ehemann in einer zerrütteten Ehe.

Allerdings krankt der Film an der übertriebenen Darstellung von Gewalt und einigen langatmigen Passagen. Die Handlung zieht sich stellenweise, und die Motivationen der Charaktere bleiben teilweise unterentwickelt. Der Wechsel zwischen mythologischem Märchen und westlicher Horrorästhetik führt oft zu einem unstimmigen Ton, der das Publikum verwirren kann.

Hisss bleibt jedoch ein einzigartiges, visuell fesselndes Erlebnis und bringt einen neuen Blick auf indische Mythologie in den westlich geprägten Horrorfilm. Wer sich auf die ungewöhnliche Handlung einlässt und Interesse an kulturellen Geschichten mit Fantasyelementen hat, wird den Film als ein faszinierendes Abenteuer erleben.

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