Texas Cornfield Massacre
"Husk" ist einer der wenigen Vertreter des Vogelscheuchen-Horror-Subgenre. Und zumindest kein miserabler. An die wenigen Semiklassiker ("Dark Night of the Scarecrow") und seine klaren Inspirationsquellen kommt er zwar keinen Moment heran, doch passabel zu unterhalten weiß diese saftige Erntezeit. Selbst wenn man den knackigeren, zu Grunde liegenden Kurzfilm nicht um jeden Preis hätte aufblasen müssen... Es geht um eine Clique junger Erwachsener, die neben einem Kornfeld eine mysteriöse Autopanne haben. Der einzige Weg zu Hilfe scheint durch das dichte Feld zu führen, doch dort erwartet die Teenager weit schlimmeres als unreifes Popcorn...
Ein paar angehende Schauspieler, ein gruseliges Kornfeld, ein schauriges Vogelscheuchenkostüm - fast fertig ist der Horror-Fast Food-Happen. Um über graues Mittelmass zu kommen fehlt dem maistastischen Treiben allerdings von allem ein bis vierzehn Schippen. Alle gern gesehenen Komponenten sind da, außer vielleicht Kreativität, doch nichts ist herausragend oder bleibt lange im Gedächtnis. Grusel bleibt vage, die Darsteller und vor allem deren blasse Figuren sind einem egal, Gore gibt es nur ansatzweise, Jumpscares ziehen kaum und das Szenario kommt einem mehr als bekannt, abgenutzt vor. Zudem sind die Actionszenen wackelig und die Story ist spürbar die eines Kurzfilms ursprünglich. Das Vogelscheuchendesign und die nihilistische Atmosphäre wissen immerhin zu gefallen. Und der Film funktioniert als ordentliche, einigermaßen wertig aussehende Visitenkarte für den Nachwuchsregisseur.
Fazit: Children of the Night of the Scarecrow of the Corn - wenig bis nichts Neues im blutigen Maisfeld. Für eine Freitag-Horror-Nacht aber annehmbar. Netter Spät-90er/Früh-2000er-Vibe. Damals gab es weit Schlimmeres in den Videotheken dieser Welt.