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Es ist schon erstaunlich, wen die Produzenten von "The Asylum" als Regisseure für ihre Low-Budget- und Creature-Movies an Bord holen:

Schauspieler C. Thomas Howell (einer der "Outsider" aus der gleichnamigen 1983er Romanverfilmung und auch bekannt aus Spielbergs "E.T.") ist ein ebenso häufig verpflichteter Regisseur von Filmen wie "Der Tag, an dem die Erde still stand 2" oder "Krieg der Welten 2" wie Shane Van Dyke, einem Enkel des legendären Dick Van Dyke (u.a. bekannt aus Disneys "Mary Poppins" und der Krimiserie "Diagnose: Mord").

Für das Aufeinandertreffen von Riesenschlangen und Riesenkrokodilen in "Mega Python versus Gatoroid" wurde dann anscheinend die lange verschollene Mary Lambert vom "Friedhof der Kuscheltiere" ausgebuddelt, um 61jährig auf dem Regiestuhl Platz zu nehmen.


Was die Dame, die zuletzt 2005 mit dem dritten Teil des "Düstere Legenden"-Franchise von sich Reden machte, aus dem Minimum an Budget zauberte, kann zweifelsfrei als eines der besten und spaßigsten Werke aus der "The Asylum"-Schmiede angesehen werden und ist ganz dicht dran richtig guter Trash zu sein.

Im Gegensatz zu "Mega Shark versus Crocosaurus" oder "Sharknado" nimmt sich "Mega Python" zu keiner Minute ernst - sondern treibt den Trashgehalt des hauchdünnen Handlungsgerüsts auf die Spitze.

Angesiedelt in Floridas Everglades wird dann auch gleich das Klischee des tumben Hinterwäldlers präsentiert und eine dumme Knallschote nach der anderen von Pythons und Krokodilen aufgefressen, die aufgrund des unbedachten Verhaltens einer vollbusigen Rangerin (dargestellt von der Sängerin Tiffany) durch Stereoide zu riesigen Monstern mutiert sind - natürlich diente dieses Vorhaben nur dem ehrenwerten Ziel das ökologische Gleichgewicht der Everglades wieder herzustellen.

Ein unerschrockener, indianischer Reptilienforscher und eine dürre Naturwissenschaftlerin, die ebenfalls nicht ganz unschuldig an der Naturkatastrophe ist, vervollständigen das klischeelastige Rollen-Ensemble.

Dabei werden die spätestens seit "Der weiße Hai" sattsam bekannten guten Ratschläge der Wissenschaft von den Verantwortlichen ignoriert und jedes Stilmittel des Creature-Movies ausgeschöpft um den Zuschauer pausenlos mit zahlreichen Attacken und Zerstörungen sowie einer sehenswerten Keilerei zwischen Tiffany (vollbusig) und Debbie Gibson (dürr und flach wie ein Brett) bei Laune zu halten.

Dass die Effekte teilweise lächerlich und am Rande des Zumutbaren sind macht das kuriose Machwerk umso besser - vor allem weil die Angriffe der Kreaturen zwar nicht explizit, dafür aber blutig ausgefallen sind und die Pythons ihre Opfer in den Würgegriff nehmen um sie dann langsam herunter zu würgen.
Explosionen und Verwüstungen von Häusern und Einkaufszentren sowie der Absturz eines kleinen Flugzeugs sind dagegen umso besser gelungen.

"Mega Python" beweist dabei ebenso Mut für böse Twists und Überraschungen im Bodycount wie zur Selbstironie, in dem eine der Schlangen beispielsweise einen Zeppelin mit "The Asylum"-Aufschrift angreift und mit ihm davon fliegt, während eine andere Riesenschlange mal eben einen Schnellzug verspeist.

Ja, Mary Lamberts Alterswerk bietet dem Trashfan eine Menge fürs Geld - und die Regisseurin ließ sich nicht einmal lumpen den Boob-Faktor auszuschöpfen und Tiffany im letzten Drittel ihre üppige Oberweite in ein sehr tief ausgeschnittenes Kleid zu pressen, was die optischen Vorzüge der "Darstellerin" perfekt zur Geltung und dem Film einen Bonuspunkt einbrachte.


Ich gratuliere: 7,5/10

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