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„Beverly Hills Cop 3“ ist zwar der schwächste Film der Reihe, aber eine unterhaltsame Actionkomödie stellt er trotzdem dar.
Der Detroiter Superbulle Axel Foley (Eddie Murphy) ist einer Bande von Autoschiebern auf der Spur. Da er sie für ungefährlich hält, trommelt er nur eine kleine Eingreiftruppe zusammen und verzichtet auf ein S.W.A.T.-Team. Doch die Autoschieber werden von schwer bewaffneten Gangstern gelyncht, deren Flucht Foley und sein Team leider nicht verhindern können. Zudem wird dabei Foleys Vorgesetzter und Freund Inspector Douglas Todd (Gilbert R. Hill) erschossen. Der Auftakt ist ganz witzig (z.B. die Tanzeinlage der Autoschieber), bietet ordentlich Action und mit Gilbert R. Hill ist die Rolle des Inspector Todd genauso besetzt wie in den Vorgängern.
Axel will den Tod seines Freundes natürlich rächen und wie bei der Serie üblich deuten alle Hinweise auf L.A. hin. Dieses Mal ist es aber nicht das Luxusviertel Beverly Hills, sondern der Freizeitpark Wonderworld der verdächtige Ort. Trotzdem sucht Axel zuerst seinen alten Kumpel William 'Billy' Rosewood (Judge Reinhold) auf, der inzwischen einen leitenden Job bei der Polizei von L.A. hat. Auf Taggart muss man im dritten Teil leider verzichten, da dieser laut Drehbuch in Pension ist. Stattdessen wird mit Jon Flint (Hector Elizondo) ein anderer Kollege eingeführt, der aus dem Foley/Rosewood-Team ein Trio macht.

Axel will sich im Park etwas umsehen und trifft auf Ellis De Wald (Timothy Carhart), den Leiter des Sicherheitsdienstes. Er erkennt De Wald sofort als Todds Killer wieder, kann ihm aber nichts nachweisen, denn De Wald ist ein absolut angesehener Mann. Doch Axel versucht energisch ihm das Handwerk zu legen und herauszufinden, was Dewald bei der Ermordung der Autoschieber überhaupt erbeutet hat…
„Beverly Hills Cop 3“ erzählt wie schon die Vorgänger die Geschichte vom etwas proletenhaften Bullen Axel Foley, der die Machenschaften eines angeblich ehrenwerten Mannes entlarvt. Neu ist das Rezept sicherlich nicht, aber der Schauplatz Vergnügungspark bringt frischen Wind in die Sache. Die Wendungen können zwar nicht wirklich überraschen, aber die Geschichte wird flott erzählt und weist keine Längen auf, sodass der Film durchaus auf ein solides Maß an Spannung kommt. Den Subplots könnte aber etwas mehr Zeit beigemessen werden, denn es irgendwie nicht ganz nachvollziehbar warum die Parkangestellte Janice (Theresa Randle) Axel so mir nichts dir nichts verfällt.
Stilistisch hat sich die Komik etwas verändert – leider zu einer weniger frechen Art hin. So darf Axel deutlich weniger Dreistigkeiten abziehen (z.B. seine Dankesrede bei der Ehrung De Walds) und weniger Beleidigungen ausstoßen. Aber trotzdem sitzen auch die etwas zahmeren Sprüche und für diverse Lache kann der aus dem ersten Teil bekannte Serge (Bronson Pinchot) sorgen, der hier unter die Waffenhändler gegangen ist. Nur einige arg klamaukige Gags, wie z.B. die Sache mit dem Vernichter 2000, einer Allzweckwaffe inklusive CD-Player und Mikrowelle, wirken zu kindisch und doof, aber zum Glück gibt es nicht allzu viele davon.

Dafür hat Teil 3 im Bereich Action zugelegt. So überzeugt der Beginn bereits mit einem ausgiebigen Shoot-Out plus anschließende Verfolgungsjagd und im weiteren Verlauf gibt es dann kurze Schießereien, ein paar Prügeleien sowie sehr aufwendige Stunts als Axel zwei Kinder aus einem kaputten Fahrgeschäft rettet. Das Highlight ist jedoch der ausgiebige Showdown, in dem halb Wonderworld demoliert wird (ironischerweise zu den kitschig-fröhlichen Parkgesängen, die fast jeden Besucher in den Wahnsinn treiben). Die Inszenierung der Action ist auch auf ansprechendem Niveau, weshalb der Genrefan nicht unbedingt enttäuscht wird.
Eddie Murphy spielt seine Paraderolle gewohnt lässig und auch Judge Reinhold, Bronson Pinchot und Gilbert R. Hill fühlen sich in ihren alten Rollen sichtlich wohl. Timothy Carhart gibt einen überzeugenden Bösewicht ab und auch Hector Elizondo sowie Theresa Randle spielen gewohnt gut. Die Nebendarsteller lassen auch keinen Grund zur Klage und es gibt Cameo-Auftritte von George Lucas, Joe Dante, Peter Medak, Barbet Schroeder, Arthur Hiller, Ray Harryhausen, John Singleton und diversen anderen Filmgrößen zu bewundern.

Die Gags zünden zwar nicht so gut wie in den Vorgängern, aber trotzdem bietet auch „Beverly Hills Cop 3“ nette Witze, ordentlich Action und eine recht flott erzählte Geschichte, um sich als gute Unterhaltung zu qualifizieren.

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