Es wird mir wohl Keiner zustimmen, doch ich halte " Beverly Hills Cop 3 " für den besten Teil der Trilogie. Eigentlich wollte man schon viel früher einen dritten Teil inszenieren, man machte es erstmal abhängig vom Erfolg des zweiten Teiles. Trotzdem wurde das Projekt komplett verschoben, Jerry Bruckheimer und Don Simpson klinkten sich ganz aus. Selbst beim Drehbuch gab es eine Änderung, denn das verfasste Steven E. De Souza. John Landis musste als Regisseur die Kohlen aus dem Feuer retten und meistert diese Hürde mit Bravur. Er arbeitete zuvor schon zweimal mit Eddie Murphy zusammen und zwar in " Die Glücksritter " und " Der Prinz von Zamunda ", die Beiden verstanden sich schon damals prächtig. Leider floppte der Film an den US Kinokassen und auch die deutsche Auswertung brachte nicht den erwarteten Erfolg. Ich finde nicht, dass es am Film lag, wahrscheinlich ist die Lücke von gut sieben Jahren zum Vorgänger doch zu groß.
Story:
Axel Foley´s ( Eddie Murphy ) Vorgesetzter, Insp. Douglas Todd ( Gilbert Hill ), wird bei einer Polizeiaktion hinterrücks von Ellis De Wald ( Timothy Carhart ) erschossen. Leider können die Mörder flüchten, doch Axel will die Sache aufklären und die Spur führt wieder nach Beverly Hills, in den Vergnügungspark Wonderland. Dort ist De Wald ein hohes Tier und will mit Hilfe von US Banknotenpapier massenhaft Blüten herstellen. Aber Axel und Billy Rosewood ( Judge Reinhold ) sind ihm schon auf der Spur. Um Axel entgültig loszuwerden, wird ihm ein Mord angehängt, zudem erpresst ihn De Wald mit der hübschen Janice ( Theresa Randle). Axel merkt bald, dass er diesen Fall nicht mit seiner großen Klappe beenden und holt zum Gegenschlag aus.
Die beiden Vorgänger entstanden beide in den 80er Jahren. Dieser kam erst knapp in der Mitte der 90er Jahre zum Vorschein, daher hat man auch das Konzept grundlegend verändert, was sich aber fast nur positiv auswirkt. Der Humor wurde beispielsweise sehr zurückgeschraubt. Axel geht nur selten aus sich raus, klopft deutlich weniger Sprüche und kommt allgemein wesentlich ernster daher. Als störend erweisen sich eigentlich nur übertriebene Gags, wie die Riesenwumme mit Radio, Netzwerfer und sogar einer Mikrowelle. Aber schon in den Vorgängern übertrieb man es gerne, außerdem kommt das nur ganz selten vor. Etwas mehr Humor hätte dem Ganzen jedoch nicht geschadet, dafür hat man den Actionanteil stark erhöht, wobei die Spannung wieder nur ein solides Niveau erreicht.
Die Story ist ordentlich, aber die Fieslinge stehen wieder im Vorhinein fest und die kleine Nebengeschichte mit den Blüten dient nur als Aufhänger für die vielen Actionszenen. Eigentlich macht der Vergnügungspark die ganze Sache origineller als sie ist. Aber das Tempo stimmt und garantiert längenlose Unterhaltung, wobei man Wendungen nicht erwarten sollte.
Um so mehr überrascht dann die Action. Musste sich Axel fast noch nie mit den Fäusten wehren, so muss er hier einige Nahkämpfe bestehen. Es fliegen ordentlich die Fäuste in bester Old School Manier, ohne es mit Martial Arts zu übertreiben. Hätte überhaupt nicht in diesen Film gepasst. Der Bodycount ist auch deutlich höher und die Fieslinge dürfen hier noch einige blutige Einachüsse kassieren, bevor sie zu Boden gehen. Daher trägt dieser Teil auch eine FSK 16 Freigabe, da er gegen die beiden Vorgänger sehr brutal daherkommt. Natürlich darf auch die übliche Verfolgungsjagd nicht fehlen, die Sachschäden insgesamt können sich auch hier wieder sehen lassen.
Was mir an diesem Teil auch noch sehr gut gefällt ist, dass Axel hier mehr auf sich allein gestellt ist. Axel steht viel mehr im Rampenlicht, der Charakter Rosewood ist eher nur noch als Nebenrolle zu bezeichnen.
Die Kulisse des Vergnügungsparks ist der perfekte Hintergrund für so eine Actionkomödie und den Score hat man komplett modernisiert. Trotzdem bietet er immer noch eine brillante Untermalung an.
Eddie Murphy präsentiert sich hier ernster als sonst. Sprüche klopft er immer noch, doch hier geht er brutaler vor und fackelt nicht lange. Diese neue Eigenschaft steht ihm gut. Timothy Carhart gibt einen schön schmierigen Fiesling ab. Judge Reinhold überzeugt erneut als Billy Rosewood, erhält hier wesentlich weniger Screentime. In der weiblichen Hauptrolle ist Theresa Randle zu sehen.
Fazit:
Der Abschluss der Trilogie stellt für mich den besten Teil da. Die Story hält sich samt Spannung auf einem soliden Niveau, während man den Humoranteil deutlich zurückgefahren hat. Dies bringt Vor und gleichzeitig Nachteile mit sich. Die Actionszenen sind zahlreicher vorhanden und härter, sogar einen Endkampf gibt es hier zu sehen. Dafür wiederum fehlen richtig lustige Szenen, wobei das Gegebene insgesamt betrachtet schon ausreicht. Die Darsteller machen alle gute Jobs und der Rest ist auch stimmig. Ein absolut würdiger Abgang für den " Beverly Hills Cop " und wer weiß, vielleicht gibt es ja bald wirklich einen vierten Teil, ich hätte nichts dagegen.