Jahrmarktactionallerlei
Axel Foley im Disneyland?! So ähnlich könnte das Konzept von „Beverly Hills Cop III“ gelautet haben. Einige Jahre nach und in einem gänzlich anderen Jahrzehnt gelandet als seine starken Vorgänger, von keinem Geringeren als John Landis inszeniert, will Eddie Murphy in seiner Paraderolle seinen ermordeten Chef rächen, indem er fiesen Verbrechern u.a. in einem riesigen Freizeitpark einen Strich durch die Rechnung macht…
Das Franchise-Kettenkarussell…
Grundsätzlich mag ich die Prämisse „Axel F. im Freizeitpark gegen Gangster“. Das hat eine kindlich-naive Frische und Abenteuerlust, die mich „Beverly Hills Cop III“ zumindest nicht wirklich schlimm finden lassen kann. Dennoch sehe ich die Mängel, den Druckabfall zu den Vorgängern und Landis' Art, die hier nicht selten deplatziert wirkt. Er stilisiert Foley zum Superhelden, er baut unpassenden Humor ein, seine Gewalt/Action ist eher menschenverachtend als beeindruckend. Aber er ist auch ohne Frage speziell, anders und spult immerhin nicht dieselbe Nummer nochmal ab. Dennoch wirkt „Beverly Hills Cop III“ schon Mitte der 90er etwas aus der Zeit gefallen. Ein 80s-Baby in zu engen Klamotten. Ein Kind seiner Zeit, das sich verlaufen hat. Ein verplantes Relikt. Durchaus auch ein Cashgrab. Und das macht mir für den dieses Jahr, nochmal 30 Jahre später kommenden vierten Teil natürlich noch mehr Angst. Aber immerhin hat man so die Chance Fehler von Part 3 nicht nochmal zu machen und einen schöneren Abschluss zu finden. Doch da hat sich Netflix auf keinen Fall einen automatischen Hit eingekauft. Soviel ist sicher. Dafür gibt’s schon hier in „Beverly Hills Cop III“ genug Warnzeichen, dass Foley eben eher ein Jahrzehnt zuvor zwischen Schulterpolstern und Testarossas am besten funktioniert hat. Weitere Pluspunkte an Landis, seinen Hollywood-Connections und „Beverly Hills Cop 3“ sind aber z.B. noch witzige Chameos von Giganten wie George Lucas, Ray Harryhausen oder John Saxon. Ansonsten hinkt er seinen Ansprüchen und unseren Erwartungen hinterher. Heutiger Actionkost zeigt aber selbst er meist die Grenzen auf.
Fazit: nicht mehr auf dem Niveau der beiden Vorgänger und insgesamt durchaus enttäuschend… aber Eddie Murphys Aura klärt das schon. Einigermaßen. Und ich mag das Freizeitparkszenario irgendwie. Man versteht jedoch, dass es dreißig Jahre dauern sollte, bis wir Axel Foley (hoffentlich in besserer Form) wiedersehen… John Landis war nicht der Ideale für diesen Job!